Stilberatung vom SkF: Rundum schön für den Job
Mit Unterstützung der Stadt hat der SkF das Seminar „Typisch Ich“ ins Leben gerufen. Ein neuer Stil soll den Weg zum Job ebnen.
Langenfeld. Die Reaktion ihrer vier Kinder war eindeutig. Mit den Worten „Bist du schön, Mama“ wurde Sandra Hoffmann nach ihrer „Runderneuerung“ zu Hause begrüßt. Mit einer neuen Frisur, Make-up und vorteilhafter Kleidung stand sie vor ihrem erstaunten Nachwuchs — vor allem aber mit einem neuen Körpergefühl.
„Mit ein wenig Farbe im Gesicht hat man einen ganz anderen Gang“, sagt die 38-Jährige. „Früher dachte ich negativ über mich, jetzt bin ich viel selbstbewusster.“
Sandra Hoffmann ist eine von zwölf Frauen, die an dem Seminar „Typisch Ich“ von „ProDonna“ teilgenommen haben. Das Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) richtet sich an Frauen, die beispielsweise in der Situation der Alleinerziehenden oder ohne abgeschlossene Berufsausbildung Schwierigkeiten haben, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
„Die Wahrnehmung der meist langzeitarbeitslosen Frauen richtet sich häufig auf die eigenen Schwächen. Daraus resultiert ein mangelndes Selbstwertgefühl“, sagt Dorothea Domasik, Fachbereichsleiterin der Beschäftigungsförderung beim SkF. Und das könnte Auswirkungen auf den potenziellen Arbeitgeber haben — nach dem Motto: Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.
Der SkF ging neue Wege und holte sich Körpertherapeutin Heike Jaspers-Djeukam ins Boot. In Gruppen lernten die Teilnehmerin unter ihrer Anleitung, was es heißt, sich attraktiv und wohl zu fühlen. Bis zur optischen Runderneuerung mit Haarschnitt, Make-up und Kleidungsberatung verging aber noch Zeit.
„Wir sprachen zunächst über die Selbstwahrnehmung der Frauen. Sie sollten sich untereinander Komplimente machen. Das war sehr bewegend“, sagt Jaspers-Djeukam. Die Folgetermine beschäftigten sich mit den Themen Farbe, Stil, Stimme und Haltung.
„Ich bekomme seitdem sehr viele Komplimente — und habe mittlerweile nun kein Problem mehr damit, sie auch anzunehmen. Es fühlt sich einfach alles besser an“, sagt Sabrina Olschewski, Mutter von zwei Töchtern.
Mit dem neu gewonnen Selbstbewusstsein hatte die gelernte Köchin schließlich auch Erfolg: „Nächste Woche habe ich ein Probekochen in einem Kindergarten“, sagt sie und lächelt. Eine Frau aus der Gruppe habe sogar schon eine Festanstellung bekommen.
Das Seminar soll noch einmal durchgeführt werden, ein Termin steht noch nicht. „Das Angebot hat sich bereits herumgesprochen, die Warteliste ist lang“, sagt die städtische Gleichstellungsbeauftragte Diana Skrotzki.
Nur mit dem städtischen Zuschuss von 1200 Euro pro Seminar wurde das Projekt „Typisch Ich“ möglich. „Das kann ich für das nächste Seminar noch einmal leisten, danach ist aber Schluss“, sagt sie.
„Es werden also dringend Sponsoren gesucht, die das Projekt unterstützen“, sagt Dorothea Domasik. Wünschenswert sei auch eine Zusammenarbeit mit Schönheits- oder Frisörsalons, die ihre Leitungen kostenlos zur Verfügung stellen.
Kontakt: 02173/394 76 60