CDU-Kandidaten-Quartett teilt gegen rot-grüne Regierung aus
Monheim. Bei der ersten CDU-Kandidatenrunde für den Landtagswahlkreis 36 wurden durch die alphabetische Reihenfolge der Auftritte gleich Maßstäbe gesetzt. Denn in Hans-Dieter Clauser (Langenfeld) läutete ein in der Landespolitik überaus versierter Politprofi die Runde ein.
In Grund und Boden verdammte er die rot-grüne Landespolitik, zählte genüsslich ihre Negativrekorde auf. Sein Fazit: Die Sozis können nicht mit Geld umgehen. Konkrete Lösungsvorschläge angesichts der massierten Probleme hatte Clauser indes nicht. Allein, dass er angesichts der hohen Steuereinnahmen anfangen würde, Schulden zurückzuzahlen. Für sich selbst reklamierte er „wieder eine laut vernehmbare Stimme im Wahlkreis 36“ werden zu wollen — „im Gegensatz“ zu Mandatsinhaber Jens Geyer (SPD).
Der mit Abstand jüngste CDU-Bewerber, Sebastian Köpp, vermochte mit seiner engagierten Rede sicherlich einige Zuhörer zu überzeugen, die ihn auf seine Jugend und die verwegene Frisur reduziert hatten. Der 30-jährige Langenfelder, der auch Kreisvorsitzende der Jungen Union ist, brachte zur Wirtschaftspolitik von Rot-Grün nahezu dieselben Kritikpunkte vor wie der 36 Jahre ältere Clauser. Und er erhob klare Forderungen: kein Fracking, keine CO-Pipeline und Abschaffung des Kommunal-Soli. Etwas ungeschickt wirkte einzig der Hinweis auf seine Eigenschaft, immer viele Fragen zu stellen, zu „quengeln“ und „zu nerven“.
Claudia Schlottmann, seit 22 Jahren im Hildener Stadtrat, beleuchtete als einzige die Landespolitik aus der Perspektive ihrer Zuhörer, der kommunalen Ebene. Seit Jahren ärgere sie sich über die regelmäßigen Eingriffe in die kommunalen Haushalte, neue Landesgesetze würden nicht mit genügend Geldmitteln ausgestattet. Der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz ab einem Jahr sei eingeführt, die Städte aber mit den teuren Umbauten allein gelassen worden. Die Inklusion sei an ihre „kaum mehr zu handhabbaren Grenzen gestoßen“. Der Unterrichtsausfall an Schulen müsse genau gemessen werden und Städte bei der Sanierung der Schulgebäude aus den 70ern unterstützt werden. „Die Kommunen müssen wieder mehr Freiheiten erlangen, ihre Angelegenheiten selbst zu regeln.“
Lokalmatador Peter Werner ist, an seinen Mitbewerbern gemessen, noch ein politisches Leichtgewicht. Statt mit Ämterfülle versuchte er daher als Mensch zu punkten: Arbeiterfamilie, in der Schulzeit das gesamte System durchlaufen, politisch als liberaler Konservativer einzuordnen. Der Sport habe ihn zum Teamplayer erzogen, er habe früh Verantwortung übernehmen wollen - als Schulsprecher. Auf Landesebene wolle er sich für einen Wirtschaftwandel und damit für bessere Lebensverhältnisse einsetzen.