Altenheim wird zum neuen Stadtzentrum

75 Prozent der Pflegeappartements sind schon an Investoren verkauft.

Foto: Matzerath

Langenfeld. Noch sorgen Schläuche und Kabel auf dem Boden des Seniorenheims im neuen Zentrum der Stadt für Stolpergefahr. Im Herbst 2017 sollen jedoch alle Fallen beseitigt sein und die Immobilie eröffnen. Gestern war Richtfest auf der Baustelle gegenüber des Berghausener Blumentopfs. Investoren, Vertreter der Pro Urban GmbH und Mitarbeiter der Stadt nutzten die Gelegenheit, um sich auszutauschen. Knapp 75 Prozent der 114 Pflegeappartements sind bereits verkauft. Darunter viele Kleininvestoren aus der Region. Die Anleger sehen ihre Zukunft zumeist selbst über kurz oder lang im Seniorenzentrum nahe der Düsseldorfer Straße.

Die Lage im neuen Zentrum der Stadt mit entstehenden Einkaufsmöglichkeiten ist ein großer Vorteil. „Auch architektonisch können wir mit diesem Bau einen Akzent setzen. Er fügt sich sehr gut in das moderne neu entstehende Gebiet um den Berghausener Blumentopf ein“, sagt Klaus Hiekmann, Vertriebschef von Pro Urban. Ein öffentlich zugängliches Café soll Bewohner und Besucher zusammenbringen. Durch die geplante betriebliche Kinderbetreuung können Jung und Alt generationsübergreifend voneinander lernen. Durch eigene Pflegezimmer und Wohngruppen soll sowohl die Eigenständigkeit bewahrt als auch das gemeinsame Leben gefördert werden. „So kann der Einsamkeit im Alter vorgebeugt werden“, sagt Bürgermeister Frank Schneider.

„Der Bedarf an Pflegeplätzen in Langenfeld ist riesengroß“, sagt das Stadtoberhaupt. Derzeit seien etwa 3000 Langenfelder 80 Jahre und älter. „Bei einer anzunehmenden Pflegequote von 18 Prozent ergäbe sich im Stadtgebiet ein Bedarf von 536 vollstationären Plätzen“, sagt die städtische Erste Beigeordnete Marion Prell. Durch das neue Seniorenzentrum würden die vorhandenen Plätze auf knapp 470 aufgestockt. Durch zwölf weitere Tagespflegeplätze sollen zudem pflegende Angehörige entlastet werden.

„In der Einrichtung werden alle Menschen Platz finden.“ Zum einen wird es eine betreute Wohngruppe für zehn jüngere Pflegefälle, „die etwa einen Schlaganfall erlitten haben oder verunglückt sind“ geben. Weiterhin ist auch eine betreute Wohngruppe für Demenzkranke geplant. Darüber hinaus werden auch Menschen, die Bezieher von Hartz IV sind, die Möglichkeit haben, in dem Heim ein neues Zuhause zu finden. Anfragen von Pflegebedürftigen lägen laut Vertriebsmitarbeiterin Edwina Hiekmann bereits vor. „Das Interesse der Langenfelder an der Einrichtung ist groß. Viele informieren sich, wie genau unser Konzept aussieht.“