CDU-Kandidatin: Schlottmann als Favoritin?
Bei der Landtagswahl könnte die Hildenerin statt Dieter Clauser aus Langenfeld antreten.
Langenfeld/Monheim/Hilden. Für den Herausforderer Jens Geyer war es ein Sensationssieg, für den Mandatsinhaber Hans-Dieter Clauser das Knockout: Mit gerade mal 0,7 Prozentpunkten Rückstand verlor der Langenfelder CDU-Landtagsabgeordnete am 13. Mai 2012 den Wahlkreis 36 (Langenfeld/Monheim/Hilden-Süd) an den SPD-Mann aus Monheim. Jetzt scheint sich für Clauser eine alte Boxerweisheit zu bewahrheiten: „They never come back — Sie kommen niemals wieder“. Denn rund zehn Monate vor der Landtagswahl am 14. Mai bahnt sich in der Südkreis-CDU die Nominierung einer neuen Kandidatin an: Claudia Schlottmann aus Hilden hat gute Chancen, statt Clauser ins Rennen zu gehen.
DieterClauser, CDU
Zwar ist der Nominierungsparteitag erst am 27. Oktober in der Langenfelder Stadthalle und die drei beteiligten CDU-Stadtverbände haben sich noch nicht offiziell erklärt. Doch ist spätestens seit dem Stadtparteitag der Langenfelder CDU vorige Woche klar: Dem 66-jährigen Clauser mangelt es an Unterstützung im eigenen Haus.
Die Christdemokraten diskutierten an diesem Abend über Sicherheitspolitik in NRW. „Das wird das Thema schlechthin im Landtagswahlkampf“, sagt die Langenfelder CDU-Chefin Barbara Aßmann. Und der Name Clausers in der Pressemitteilung, die sie gestern zu der Veranstaltung verschickte? Fehlanzeige. Wäre er — wenigstens aus Langenfelder Sicht — als Wahlkreiskandidat gesetzt, hätte er sicher auch auf dem mitversandten Foto nicht gefehlt. Im Freiherr-vom-Stein-Haus anwesend war er jedenfalls. Clauser selbst sagte vor ein paar Wochen: „Ich warte ab, ob ich aus Sicht der Partei ein geeigneter Kandidat sein könnte.“ Im Klartext: Wenn die CDU mich ruft, trete ich ein weiteres, viertes Mal an.
Dass sie ihn ruft, ist indes sehr zweifelhaft. Auch wenn die Ortspartei laut Aßmann noch in der Entscheidungsfindung ist. „Anfang August wollen wir eine Empfehlung geben.“
Darüber beschließen werde die Stadtpartei im September. Zugleich sagt Aßmann über den nächsten Landtagskandidaten: „Es muss kein Langenfelder werden.“ Und zur Nominierung des Kandidaten für die Bundestagswahl, die erst im Herbst 2017, ein halbes Jahr nach der Landtagswahl stattfindet: „Das wird (Mandatsinhaberin) Michaela Noll. Das ist sonnenklar!“
Genau so hört sich Unterstützung an. Solange die Langenfelder öffentlich nicht Farbe bekennen, vermeidet es auch die Monheimer CDU, sich zu positionieren. Clauser oder Schlottmann? Auf diese Frage antwortet der Ortsparteivorsitzende Tim Brühland: „Darüber, wessen Landtagskandidatur wir unterstützen, entscheiden wir Ende August.“ Lediglich eines stehe bereits fest: „Wir werden definitiv keinen Monheimer Kandidaten haben.“
Und Hilden? Dort wird der Parteivorstand das Thema in der kommenden Woche beraten. Dem Vernehmen nach hat Claudia Schlottmann, Ratsfrau und Vorsitzende des städtischen Schulausschusses, gegenüber allen drei CDU-Stadtverbänden bereits erklärt: Ich bin bereit zu kandidieren. Gestern sagte sie dazu lediglich: „Das Thema Landtagskandidaturen wird für die unterschiedlichen Wahlkreise zurzeit parteiintern diskutiert.“