Moschee-Pläne: Polizei sichert Anhörung ab
Der Informationsabend über den geplanten Bau von Moscheen in Monheim verlief laut Polizei ohne größere Zwischenfälle.
Monheim. Unter größten Sicherheitsvorkehrungen ist am Donnerstag der Informationsabend über die umstrittene Überlassung zweier städtischer Grundstücke für den Bau von Moscheen ohne größere Zwischenfälle verlaufen. Nach Polizeiangaben kam es nur zu vereinzelten Rangeleien, die aber sofort unterbunden worden seien.
Vor der Tür der Aula am Berliner Ring hatte sich schon ab 17.30 Uhr eine lange Warteschlange gebildet. Viele Monheimer wollten in den Saal hinein, um an der Informationsveranstaltung mit Bürgermeister Daniel Zimmermann (Peto) teilzunehmen. Die Polizei und Ordnungskräfte hatten den Zugang mit Gittern eingezäunt, unter einem Zelt wurden die Ausweise kontrolliert.
Weil es in diversen Aufrufen in den sozialen Medien geheißen hatte, rechte und linke Agitatoren sollten den Termin für ihre Zwecke nutzen, geisterten in den Tagen vor der Veranstaltung Zahlen von bis zu 4000 Demonstranten durchs Netz. „Tatsächlich kamen weit weniger als angekündigt“, sagte Polizeisprecherin Nicole Rehmann. Jeweils ungefähr 20 Aktivisten brachten Republikaner aus Düsseldorf-Garath und die rechtsextreme Gruppe Pro NRW aus Leverkusen zum Protest an den Berliner Ring. Ihnen standen rund 80 Linke gegenüber, die jedoch keine eigene Demonstration angemeldet hatten.
Von den mit lauter Musik, Kirchenglocken vom Band und Megaphon-Vorträgen über vermeintliche Schlachtgewohnheiten von Moslems tönenden Rechtsextremen fühlten sich die Monheimer gestört. Rund 80 von ihnen konnten nicht mehr in den bis auf den letzten Platz gefüllten Saal gelassen werden. Sie folgten dem Vortrag von Bürgermeister Daniel Zimmermann, der über Außenlautsprecher übertragen wurde.
Dabei kam es am Absperrgitter immer wieder zu deutsch-arabischen oder deutsch-türkischen Dialogen. „Ich finde es gut, dass wir große Moscheen zum Beten bekommen sollen“, sagte eine Frau türkischer Herkunft. Eine Seniorin aus Monheim widersprach: „Warum muss man so hohe Minarette bauen. Das spaltet doch mehr als es der Integration dient. Wenn sich moslemische Männer die Vollbärte abrasieren würden, würde sie niemand mehr als Moslems erkennen und alles wäre gut. Doch sie wollen ja gerade provozieren.“
„Bei einer solch wichtigen Entscheidung müssen vorher alle Parteien angehört werden. So geht das nicht“, sagt Georg Höng, der seit 50 Jahren in Monheim am Rhein lebt. „Wir haben kein eigenes Krankenhaus, aber für so etwas ist Geld da“, stellt er fest. Sein Sohn Ralf hat nach eigenen Angaben „eigentlich nichts gegen die Moschee“, aber städtische Grundstücke dürften hierfür nicht einfach unentgeltlich hergegeben werden.“
Ein Radfaher bezeichnet die „ganze Veranstaltung als traurig“. Damit meinte er sowohl rechte wie linke Schreihälse. „Das ist doch keine Art, miteinander über die Sache zu reden. Immer wieder versuchten draußen verschiedene Gruppen, in die Nähe der beiden rechtsextremen Kundgebungen zu kommen. Sie wurden von der Polizei zurückgeschickt. Aus der Menge flog ein Ei in Richtung von Pro NRW.