Langenfelder wundern sich über Bärenklau am Wegesrand
Bei einer Berührung kann die Pflanze schmerzhafte Hautreaktionen auslösen. Die Stadt geht gegen das Gewächs vor.
Langenfeld/Monheim. Wenn Renate und Arnold Grimm mit ihrem Enkel Niklas zum Spielplatz gehen, schlagen sie zurzeit lieber einen Bogen. Direkt neben dem Bürgersteig an der Kronprinzstraße in Langenfeld ragt nämlich der Riesen-Bärenklau in die Höhe. Wer diese auch Herkulesstaude genannte Pflanze berührt, bekommt schmerzhafte Quaddeln auf der Haut, die sehr lange nachwirken. „Fass die bloß nicht an!“, sagt die Großmutter eindringlich, als sie mit Niklas die weiß blühenden Stängel aus der Nähe betrachtet.
Ehemann Arnold Grimm wundert sich derweil, warum der am Rande einer Baustelle wuchernde Riesen-Bärenklau noch immer steht. „Dort gehen doch täglich Kinder vorbei. Schon am Montag letzter Woche hatten wir im Rathaus angerufen und auf die Gefahr hingewiesen“, sagt er.
Die Mitarbeiter des städtischen Betriebshofs seien sich der Problematik bewusst und gingen auch seit Jahren gegen den Bärenklau vor, sagte Rathaussprecher Andreas Voss auf Anfrage. „Auf städtischen Grundstücken wird er so schnell wie möglich beseitigt. Stehen diese Pflanzen aber auf Privatgrund, dann fordert das Ordnungsamt die Eigentümer auf, sie entfernen zu lassen.“
Andreas Voss, Rathaussprecher, erklärt, warum Fachfirmen die Beseitigung erledigen müssen
Üblich sei dabei eine Frist von zwei Wochen, weil dazu eine Fachfirma beauftragt werden müsse. „Es genügt ja nicht, nur die Stängel abzuschneiden. Alle Pflanzenreste samt Samen müssen entfernt und fachgerecht entsorgt werden“, sagt Voss. Die Landwirtschaftskammer fordere hinterher entsprechende Nachweise. Laut Voss ging einen Tag nach dem Anruf der Grimms die Aufforderung an den Grundstückseigentümer heraus.
„Wir tun gegen den Bärenklau, was wir können“, sagt der Langenfelder Verkehrs- und Umweltamtsleiter Franz Frank. „Bekommen wir Hinweise, geben wir sie je nach Zuständigkeit für die Straßen an unseren Betriebshof oder an den Landesbetrieb weiter.“
Entlang der Bäche ist der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) dafür verantwortlich. „Über Gewässern kann sich der Bärenklau ausbreiten“, sagt BRW-Fachbereichsleiterin Kristin Wedmann, indem Samen in den Bach und anderswo wieder an Land gelangten. „Einzelexemplare graben wir vollständig aus.“ Bedecke der Bärenklau indes eine größere Fläche, dann würden die Pflanzen gemäht und anschließend verbrannt. „Es ist aber eine Sisyphusarbeit. Ganz vermeiden lässt sich Bärenklau in der Landschaft nicht.“
In Monheim hatte die Stadtverwaltung letztes Jahr an der Rheinpromenade Herkulesstauden aufwändig entfernen lassen. Doch ausgerottet ist die Schmerz verursachende Pflanze auch in Monheim nicht.