Pendler bekommen mehr Platz
Zu 352 P&R-Plätzen am Katzberg werden 98 weitere gebaut. Beide Städte sind in neuem Zukunftsnetz.
Langenfeld/Monheim. Eine große Wiese am Langenfelder S-Bahnhof ist jetzt zum letzten Mal gemäht worden. Das Gelände jenseits der Brücke wird gepflastert und als Parkplatz für weitere 98 Autos hergerichtet. „Nächste Woche ist Baubeginn“, kündigte der städtische Verkehrsplaner Franz Frank an. Vor drei Jahren hatte ein Gutachter nachgewiesen, dass die vorhandenen 352 Park-and-Ride-Plätze (P&R) wegen der vielen nach Düsseldorf, Köln und Leverkusen orientierten Berufspendler nicht ausreichen. Das Umsteigen vom Auto auf die Bahn soll auch anderweitig vorangetrieben werden.
Wie Monheim gehört auch Langenfeld einem neu gegründeten „Zukunftsnetz Mobilität NRW“ an, für das Vertreter von insgesamt 39 Städten gestern in Düsseldorf symbolisch Urkunden entgegennahmen. „Bei diesem Netzwerk geht es darum, die Belange von Fußgängern, Radfahrern, Bussen, Bahnen und Autoverkehr gut miteinander zu verknüpfen“, sagt Bürgermeister Frank Schneider. „Im verkehrsgeplagten Langenfeld sind da sicher Verbesserungen möglich.“ Im Sinne des städtischen Klimaschutzkonzepts erhoffe er sich durch den Zusammenschluss Anregungen etwa für weitere Car-Sharing-Angebote oder einen Fahrradverleih.
Eine von den Grünen im Stadtrat für den S-Bahnhof beantragte Fahrradstation mit überwachten Stellplätzen, Reparaturservice und eben solch einem Verleih lehnten indes die CDU-Mehrheitsfraktion und die FDP in der Sitzung am Dienstagabend ab. Günter Herweg (Grüne) hatte zur Finanzierung eine Zusammenarbeit mit Monheim angeregt und auf Fördermöglichkeiten des Landes hingewiesen. Doch seitens der CDU begründete Tim Koesling das Nein mit einer Diskrepanz von Kosten und Nutzen. „Wir hatten hierüber ja schon mehrfach diskutiert und uns stattdessen für abschließbare Fahrradboxen an beiden S-Bahnhöfen entschieden.“ 200 solcher Metallboxen stehen mittlerweile bereit und können für eine Jahresgebühr von 40 Euro plus 30 Euro Schlüsselpfand bei der Stadtverwaltung gemietet werden.
Wie zuletzt in Monheim gibt es auch in Langenfeld ein so genanntes Radverkehrskonzept mit Vorschlägen, die nach und nach abgearbeitet werden. Planer Frank geht davon aus, dass über das vom NRW-Verkehrsministerium initiierte Zukunftsnetz Anregungen hinzukommen. „Wichtig sind etwa Beratungs- und Qualifizierungsangebote zum kommunalen Mobilitätsmanagement.“ Dabei gelte es Autoverkehr und die damit verbundenen Belastungen zu verringern. Lösungen, mit denen sich Bus und Bahn, Fahrrad, Wege zu Fuß, Carsharing und Fahrgemeinschaften kombinieren lassen, schonten die Umwelt und sparten Platz und Geld.
Dreh- und Angelpunkt für Langenfelder und Monheimer sind die S-Bahnhöfe am Katzberg und in Berghausen, an denen neben den Stellplätzen für Autos und Fahrräder auch die beide Städte verbindenden Linienbusse Station machen.