Grün—Weiße Tennisjugend dreht einen Film über ihren Verein

Statt mit Schlägern und Bällen trainierten die Jugendlichen einen Tag lang mit Mikrofon und Kamera. Tipps gab es von echten Medien-Profis.

Foto: VG

Langenfeld Es regnet in Strömen. Im Vereinshaus des Tennisclubs Grün-Weiß Langenfeld sitzen elf Tennisschüler um einen Tisch herum, auf dem sich Mikrofone, Handys, Kabel und Laptops stapeln. Sie alle sind trotz des Regens gekommen, um einen Tag lang das Drehen, Texten und Schneiden von den Medientrainern der Landesanstalt für Medien NRW, Achim Böcking (37) und Roland Schinkel (29) zu erlernen. Herauskommen soll dabei ein Kurzfilm über den Verein, mit dem sie sich im Fernsehen präsentieren werden.

Zunächst gibt es nach einer kurzen technischen Einführung über Bild und Ton eine Redaktionssitzung.

AchimBöcking, Medientrainer

„Ihr sollt euch Gedanken darüber machen, was ihr an eurem Verein und am Tennisspielen gut findet. Dann überlegt, wer als Interviewpartner in Frage kommt, wer moderiert und wo ihr das aufnehmen wollt. Ihr braucht dafür einen roten Faden“, sagt Medientrainer Achim Böcking. Schnell ist klar, wen die Jugendlichen filmen wollen. „Ich interviewe unseren Trainer, Jugendwart und besten Spieler, Alexander Schürmann und frage ihn, wer sein Vorbild im Tennis ist“, sagt Luca Rizzo. Lennart (11) und Lauri (12) möchten filmen, was Tennisspieler alles an Ausrüstung benötigen. Katharina Boch (16) freut sich, mal etwas Neues zu erleben und zu lernen. „Ich wusste gar nicht, was man alles mit dem Handy machen kann“, sagt die Sechzehnjährige. Mit Isabelle Roos übt sie das Moderieren. „Ihr müsst schauen, dass ihr keine geschlossene Fragen stellt, die der Interviewpartner dann nur mit einem Ja oder Nein beantwortet“, erklärt Achim Böcking, der den elf Kindern und Jugendlichen im Alter von elf bis 17 Jahren das Handwerkszeug zum Filmen mit viel Geduld beibringt.

„Die Kinder sollen vor allem Spaß dabei haben“, sagt der Medientrainer. Die Initiative geht auf ein Projekt der Landesanstalt für Medien NRW zurück, und wendet sich speziell an Vereine. „Die Vereinsmitglieder sollen lernen, sich mithilfe von Handys nach außen darzustellen“, sagt Böcking. Der Film soll am Ende im Fernsehen ausgestrahlt werden. „Wir zeigen ihn bei nrwision im Bürgerfernsehen“, sagt Böcking. Jugendwart Alexander Schürmann ist froh, dass die Wahl der LfM NRW auf seinen Verein fiel. „Wir müssen den Kindern und Jugendlichen als Verein immer etwas Neues und Spannendes bieten, um sie zu halten. Außerdem gehören Medien zu ihrem Alltag.“

Isabelle, Katharina, Alexander, Luca, Lauri und Lennart lernen an diesem Tag nicht nur das Drehen mit dem eigenen Handy, sondern auch, wie man aus dem Material einen Film schneidet. „Ich hätte nie gedacht, dass man zum Schneiden eines Dreiminutenfilms mindestens zwei Stunden Zeit braucht“, sagt Lennart.