Das Motodrom am Rhein
Auf dem Schützenplatz fand am Sonntag die große Monster-Truck-Show statt. Die Besucher waren begeistert.
Monheim. Der Riesen-Truck ist durstig — aber bekommt nur ein Fläschchen. Einfach stehen geblieben ist das 1500-PS-Monster „Born to be wild“ vor dem Stapel Schrottautos, den es überrollen sollte. Ein Helfer rennt über den Schützenplatz, bringt neuen Treibstoff: ein paar Spritzer Methanol — mehr wäre gefährlich. Sofort dröhnt der Motor auf, und es geht auf eine weitere Runde über den Schrottberg.
Am Sonntag haben sich 300 Monheimer angeschaut, wie Auto-Profis aus dem Platz am Rhein ein Motodrom machen.
Sidney Lemoine, Stunt-Experte und Moderator der Show
„Die Show muss man im Blut haben“, sagt Michael Lemoine, mit 58 Jahren der Großvater der Stunt-Familie. Seine Söhne sind die Stars am Steuer, seine Enkelkinder, grade drei Jahre alt, fahren auf Mini-Motorrädern mit.
Mit handelsüblichen Autos zeigen die Lemoines Fahrt in Schräglage. Mit Schmackes geht es eine Rampe hoch, dann eiern die Limousinen auf nur zwei Rädern über den Platz — einzeln, in Formation, in engen Kurven. Auf den Beifahrersitzen die Jüngsten — Alexander und Patrick —, die locker aus den Fenstern winken.
Drei Besucherinnen dürfen beim Cheffahrer einsteigen, eine Runde in Schräglage um den Platz mit drehen. Ganz so locker wie die Stunt-Enkel sind die Passagiere aber noch nicht: „Ich musste mich mit der Hand festhalten, mit der ich gewunken hätte“, sagt Sabine Schweppe aus Monheim. Sie habe ihren drei Söhnen mit der Show eine Freude machen wollen.
Mit handelsüblichem Schrott zeigt Crash-Spezialist Danny, was passiert, wenn man bei der Schräglage nicht die Balance ansteuert. Laut dröhnend rast er mit einer Karre, die mal ein Opel war, auf die Rampe zu. Links hebt der Wagen ab, überschlägt sich krachend über die Längsachse — zwei-, dreimal, bleibt wackelnd stehen. „Erst klatschen, wenn der Fahrer wohlbehalten aus dem Auto raus ist!“, mahnt Moderatorin Sidney Lemoine (19) — aber da sieht man Danny schon munter aus dem Wrack winken.
Die dreijährigen Alexander und Patrick fahren auf Mini-Quads über den Platz. Freihändig steuern sie die vierrädrigen Motorräder, zeigen Fahrten in Schräglage. Höhepunkt ist die Killer-Rampe: Die Kinderversion ist gerade 20 Zentimeter hoch. „Super Flug, tolle Landung!“, moderiert Sidney, dicker Applaus gilt den kleinen Akrobaten. „Die Kinder sind toll“, sagt Besucherin Cettina Scontrino. „Meine Nichte ist gerade zwei Jahre alt“, sagt die Monheimerin — und schaut vergleichend zum Kinderwagen.
Zum Abschluss lädt das Team die Gäste zur Rundfahrt mit Monster-Truck „Big Foot“ über den Schützenplatz. Eine Treppe wie für ein Flugzeug wird an die Ladefläche des mehr als vier Meter hohen Spezialautos gerollt. Sicher angeschnallt geht es mit 300 PS über die Piste.