Didi Trappe: Abschied von einer Legende
Aus gesundheitlichen Gründen hört Didi Trappe als Büttenredner auf. Wer ihn noch einmal als Präsident erleben will, der sollte zur Sitzung von „kis monnem“ gehen.
Monheim. Der Frohsinn hat ein Gesicht — das titelte die WZ vor Jahren einmal. Gemeint war Didi Trappe. Der 63-Jährige sprüht immer noch vor Frohsinn. Aber aus gesundheitlichen Gründen wird nach der Session Schluss sein mit den Büttenreden. Zehn hält er noch — unter anderem im „Schunkelnden Bürgerhaus“. „Schade. Aber es geht nicht mehr“, sagt er.
Seit 1971 wohnt Didi Trappe in Monheim. 1975 hat er seinen ersten Auftritt in der neuen Heimat: Als Büttenredner im „Haus Rheinblick“ der Familie Ott. Was hat er nicht alles erreicht: 2007 wurde er Ehrensenator der Akademie der Narretei in Düsseldorf. Didi Trappe erhielt die Ehrenmedaille der Lebenshilfe, deren Monheimer Sitzungen er wiederholt ehrenamtlich mit viel Spaß leitete. 2008 kam der Brauchtumspreis vom damaligen Bürgermeister Thomas Dünchheim hinzu. Vor zwei Jahren ehrte ihn der Arbeitskreis Baumberger Karneval mit dem Goldenen Lindenblatt.
Wer Didi Trappe noch einmal in Aktion sehen möchte, der sollte sich die Sitzung von „kis monnem“ am Samstag, 28. Januar, nicht entgehen lassen. Die wird er als Präsident leiten. Ob er in dem Verein auch weiterhin eine aktive Rolle spielen wird, ist noch unklar. „Ich habe mich noch nicht entschieden“, sagt Didi Trappe.
Nicht nur im Monheimer Karneval mischt der 63-Jährige mit. Er ist auch aktiv in der Traditionsgemeinschaft Monheim. Die organisiert den Tanz in den Mai auf dem Schützenplatz und die Prummekirmes am Kradepohl im September. „Da mache ich auch erst einmal weiter. Dieses Jahr ziehe ich das durch.“
Auf nicht weniger als 50 jecke Jahre Bühnenerfahrung blickt Didi Trappe zurück. Als er zwei Jahre alt war, zog die Familie von Magdeburg nach Düsseldorf. Der kleine Didi ging auf die Volksschule Sonnenstraße. Und dort trat er als Zwölfjähriger erstmals im Karneval auf. 1977 begeistert er 800 Jecken im alten Radschlägersaal. Drei Jahre später hält er gar vor mehr als 1200 Narren eine Büttenrede in der Düsseldorfer Stadthalle. Didi Trappe wurde überrergional bekannt, hatte sogar Auftritte in der Eifel.
Am 14. Januar 1997 kam der brutale Bruch im Leben des Didi Trappe: Er ist als Fahrer der Firma Uniferm (Hefefabrik) auf der A 3 bei Siegburg unterwegs. Der Motor eines vorausfahrenden Lastwagens explodiert — er kann nicht mehr ausweichen. Mit schwersten Verletzungen kommt er ins Krankenhaus Köln-Merheim, wo er zwei Jahre bleiben muss. Zwei mal musste er reanimiert werden, wäre fast gestorben. „Das mit dem hellen Licht im Jenseits stimmt“, sagt er nachdenklich.
Dann lächelt er wieder. Noch im Rollstuhl hält er wieder seine erste Büttenrede seit dem Unfall — verkleidet als Krankenpfleger. Der DRK-Fahrdienst bringt ihn von Köln in die Monheimer Festhalle und zurück. „Niemals unterkriegen lassen. Und immer positiv denken“ — das ist Didi Trappes Lebensmotto.