Die Höhner mögen auch die kleinen Bühnen
In Köln steigt morgen ein Event vor 10 000 Zuschauern. Die Höhner ziehen aber einen Auftritt in der Monheimer Aula vor. Frontmann Henning Krautmacher erklärt warum.
Monheim. Auf ihrer Tour „Janz höösch“ machen die Höhner am morgigen Sonntag, 18 Uhr, in der Monheimer Aula am Berliner Ring Station (Karten für 39,90 Euro bei Marke Monheim, Rathausplatz 20, Telefon 02173 276444; Abendkasse: 43 Euro). Frontmann Henning Krautmacher gibt im Vorfeld Auskunft.
Die Höhner „akustisch“. Was erwartet die Leute?
Henning Krautmacher: Die Melodien und Texte sind gleich. Aber es wird deutlich anders klingen, als man es sonst von den CDs kennt. E-Gitarre und Keyboard gibt es nicht. Das Schlagzeug ist abgespeckt, es sieht fast aus wie ein Kinderschlagzeug. Janz höösch ist ja auch Doppeldeutig. Das bedeutet irgendetwas zwischen ganz ruhig und zurückgenommen. Und so wird es dann auch an diesem Abend sein. Das heißt aber nicht, dass wir nur Balladen spielen. Mitsingen ist auch morgen übrigens ausdrücklich erwünscht.
Wir sind hier im Lokalteil der Zeitung ja unter uns. Wo spielen Sie lieber? In der Lanxess Arena vor Tausenden oder auf einer kleinen Bühne in Monheim, wo Sie den Menschen ganz nah sind.
Krautmacher: Verrückterweise ist gerade an diesem Sonntag auch ein großes Konzert in der Lanxess Arena (Kölle singt — Björn Heuser un Fründe). Das haben wir aber aus Liebe zu Monheim abgesagt. Weil wir ja hier schon eine Verpflichtung hatten. Gut, man hat nicht jeden Tag die Möglichkeit, vor zehntausenden Menschen zu spielen. Das hat auch seinen Reiz. Aber wir freuen uns wie Bolle auf unsere Tour und kleinere Bühnen, bei denen man den Glanz und das Weiße in den Augen der Künstler und des Publikums sieht. Bei Janz höösch geht es uns darum, Nähe zum Publikum zu erzeugen.
Monheim liegt ja zwischen Köln und Düsseldorf — und die Monheimer rufen im Karneval Helau. Nehmen Sie ihnen das als Kölner übel?
Krautmacher: Warum sollen wir jemandem etwas übel nehmen, wenn er einen anderen Ausdruck des Jubels hat. Irgendwo muss ja dieser Helau-Alaaf-Äquator verlaufen. Aber in Monheim trinkt man ja auch Alt und Kölsch. Das ist ausgewogen. In Monheim ist die Welt also noch in Ordnung.
Können Sie noch einmal erklären, warum die Band Hühner heißt und nicht Hähne? Es sind ja nur Männer in der Band.
Krautmacher: Vor 45 Jahren, da brauchte das Kind einen Namen. Unser Urbegründer, Peter Werner, saß auf dem Bauernhof seines Schwiegervaters. Die Hühner liefen um ihn herum und scharten. Da dachte er: Diese Hühner sind eine soziale Gruppe, die scheinbar wild durcheinanderläuft, aber dennoch gibt es eine Hackordnung — eigentlich wie in einer Band. Bei uns schart auch jeder an seinem Instrument, und jeder spielt seine Rolle. Ordnung muss aber schon auch da sein, aber alles zu seiner Zeit. Zuerst hießen wir dann „Ne Höhnerhoff“ (Ein Hühnerhof) und später dann eben Höhner.