Die Vergangenheit ist bewältigt

Parkerhannifin: Das Gelände des ehemaligen Denison-Werkes an der Stockshausstraße wird in Kürze verkauft und neu bebaut.

Hilden. Das Kapitel "Parker Hannifin in Hilden" ist in Kürze beendet. "Wir stehen vor der Vertragsunterzeichnung", sagt Geschäftsführer Gerd Scheffel. Die weitere Nutzung des Firmengeländes an der Stockshausstraße ist entschieden. Vor zwei Jahren hatten dort Denison-Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze gekämpft.

Als der Mutterkonzern seinerzeit die Schließung beschloss, sorgte das auch bundesweit für Aufsehen: Der damalige SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Edgar Moron, hatte Parker als Musterbeispiel für eine "Heuschrecke" bezeichnet. So hatte der ehemalige SPD-Bundesvorsitzende Franz Müntefering internationale Konzerne bezeichnet, die Konkurrenten aufkaufen, zerschlagen und verbrannte Erde hinterlassen.

Verbrannt war die Erde nach dem Abriss des Denison-Werkes nicht, wohl aber mit Lösungsmitteln verseucht. Der Boden musste deshalb auf Kosten von Parker saniert werden. "Die Bodensanierung ist jetzt abgeschlossen", so der Leiter der Unteren Bodenschutzbehörde des Kreises Mettmann, Thomas Dinkelmann. Nachdem die Schadstoffe (Öle und Chlorkohlenwasserstoffe) beseitigt waren, konnte seine Behörde dem Unternehmen die Haftungsfreistellung ausstellen.

Diese Freistellung ist für Parker Gold wert. Sie bescheinigt dem Unternehmen, den Boden saniert zu haben. "Auf gutem Niveau", wie Dinkelmann betont. Einer Vermarktung der 14000Quadratmeter großen Fläche steht damit nichts mehr im Wege. Aus dem Altlastenkataster wird das Areal aber vorerst nicht gestrichen: "Das Grundwasser ist noch problematisch", so Dinkelmann.

Es weise weiter eine "mäßige Belastung" auf. Die sei "zu hoch, um sie zu ignorieren". Sechs bis zwölf Monate müssten die Messwerte noch beobachtet werden, bis feststeht, ob sich die Sanierung positiv auf das Grundwasser auswirkt.

Gleichwohl habe der Eigentümer laut Dinkelmann ein sauberes Grundstück hinterlassen. Der hat das nicht ohne Eigennutz getan, denn ein verseuchtes Gelände wäre nicht zu vermarkten. Für das sanierte Grundstück gab es hingegen reichlich Kaufinteressenten. Letztendlich wird die Fläche wohl unter drei Bewerbern aufgeteilt.

Den größten Teil erhält "ein Interessent aus der näheren Umgebung des Grundstücks", so Scheffel, zur Ausweitung seines Betriebes. Ein Teil geht an den benachbarten Aldi-Markt, und auf der restlichen Fläche wird ein Investor vermutlich einen Gewerbepark bauen, der an kleinere Unternehmen vermietet wird.