Doch keine Groß-Kita am Fahlerweg
Die Käthe-Kollwitz-Schule wird im Jahr 2016 freigezogen. Wie die Zukunft des Gebäudekomplexes aussieht, steht nicht fest.
Der Plan, das Gebäude der auslaufenden Käthe-Kollwitz-Schule am Fahlerweg ab 2016 in einen großen Kindergarten umzubauen, ist vom Tisch. Nach Angaben des städtischen Gebäudemanagers Wolfgang Hellekes würde es etwa 5,5 Millionen Euro kosten, nach dem Ende der Hauptschule und dem Umzug der vorübergehend dort untergebrachten Gesamtschüler in den Neubau an der Metzmacherstraße darin die räumlichen Voraussetzungen für die vorgesehene Kita mit zehn Gruppen zu schaffen. „Diese Ausgabe wäre unsinnig“, befand nicht nur der für Kindergärten zuständige Fachbereichsleiter Ulrich Moenen. „Deswegen haben wir im Verwaltungsvorstand entschieden, für dieses Geld besser zwei neue Kitas zu bauen.“ Deren Standorte stehen noch nicht fest.
Wenn es bis zum 15. März nicht gelingt, sie zu finden und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) zu melden, sagte Moenen den Stadtpolitikern im Jugendhilfe-Ausschuss, dann würde der vom Bund zu erwartende Zuschuss von rund 420 000 Euro verfallen. „Eigentlich ist diese Zeitvorgabe unmöglich, weil wir erst seit Dezember wissen, dass der Umbau am Fahlerweg nun doch nicht in Betracht kommt. Aber wir stehen unter Druck, brauchen nun mal diese zusätzlichen 200 Betreuungsplätze.“ Sie sollen in etwa gleicher Zahl auf die Neubauten verteilt werden.
Welche Standorte hierfür in Betracht kommen, mochte der städtische Fachbereichsleiter Ulrich Beul auf Anfrage nicht verraten. „Es gibt mehrere Optionen. Wir prüfen in alle Richtungen.“ Bis zum verwaltungsintern ausgearbeiteten Vorschlag für einen Ratsbeschluss sei Stillschweigen vereinbart. So lässt sich nur darüber spekulieren, ob der ursprünglich im demnächst entstehenden Neubaugebiet am Gartencenter Berghausener Blumentopf vorgesehene, dann aber verworfene Standort dazugehören wird. Oder auch ein Teil des frei werdenden Schulgeländes am Fahlerweg.
Dass sich der bislang fest vorgesehene Umbau des Schulhauses in einen großen Kindergarten nun als so überteuert erweist, liegt nach Angaben von Hellekes und Moenen an der Funktionsänderung. Anders als bei der vorübergehenden Unterbringung von Fünft- und Sechstklässlern der 2013 gestarteten Gesamtschule bestehe im Falle einer Kita kein Bestandsschutz. Es gelten dann die aktuellenVorgaben an Brandschutz und Energieverbrauch. Zudem müssten die Räume neu zugeschnitten und etwa Fenster samt Fassaden kindgerecht verändert werden.
Die zuständige Referatsleiterin Ute Piegeler geht davon aus, dass zwei Neubauten im Sinne der Kinder deutlich bessere Bedingungen bieten werden als ein Umbau am Fahlerweg. „Da lassen sich die heutigen Erfordernisse gleich von vorne herein berücksichtigen.“ Zwar könnten sich die bislang im Haushalt veranschlagten Kosten nunmehr erhöhen. Indes hätten bei dem über 50 Jahre alten Schulgebäude selbst im Falle einer aufwendigen Umgestaltung Abstriche gemacht werden müssen.
Piegeler unterstrich, dass der anvisierte Zuwachs um 200 Betreuungsplätze auf alle Fälle beibehalten werden solle. Für 2015/16 plant die Stadt mit 1805 Kita-Plätzen, davon 354 für Unter-Dreijährige. 450 Kinder werden die 25 Kitas in Richtung Schule verlassen, doch 570 wollen nachrücken.