Ein Platz zum Spielen und Schauen
Für 2,2 Millionen Euro entsteht in Monheim ein vielseitiger Raum der Naherholung für Klein und Groß.
Monheim. Paul hat Spaß. Das zehnjährige Energiebündel zeigt auf die Drehscheibe. „Die ist super. Ich bin schon einmal rausgeflogen“, sagt er. Und ist fast schon wieder verschwunden. Drei Wochen sei er jetzt im Sommerferienprogramm des Abenteuerspielplatzes, ruft er im Laufen und verschwindet. Der Abenteuerspielplatz gehörte gestern mit der Kindertagesstätte Robert-Koch-Straße zu den Premierengästen. Die Stadt hat den Spielplatz im neuen Landschaftspark Rheinbogen offiziell freigegeben.
Wenn auch Bagger und andere Baustellenfahrzeuge den Eingang zum Park noch erschweren, lässt sich das Konzept gleich nachempfinden.
Von dem recht engen Eingang öffnet sich die Weite der Landschaft. „Das ist unsere Idee dahinter“, sagt Landschaftsarchitekt Till Gottschalk, der gemeinsam mit seinem Kollegen Uli Moll das gut 110 000 Quadratmeter große Gelände zwischen Kapellenstraße und Rhein für die Stadt geplant hat.
Im Zentrum steht der Spielplatz mit nachgebautem Schelmenturm, der eine „superschnelle Rutsche hat“. So sieht es zumindest der vierjährige Fynn, „F.Y.N.N.“ buchstabiert der Knirps aus der Kita. Der Turm. Gut. Aber eigentlich egal. Die Hauptsache, die Rutsche ist schnell. Zum Austoben gibt es auf jeden Fall reichlich Gelegenheit. Eine Seilbahn für die jüngeren Kinder, Schaukeln, Klettergeräte. Alles da. Auch die Matschanlage. Aber: „Das Wasser kommt noch“, sagt Stadtplaner Ulrich Apsel. „Der Bagger hebt gerade das Loch für den Anschluss aus.“ Auch die Toiletten werden anschließend zu nutzen sein.
Noch ist nicht alles fertig im Landschaftspark Rheinbogen, für den die Stadt 2,2 Millionen Euro bereit gestellt hat. „Wir wollten den Spielplatz aber schon in den Sommerferien zur Verfügung stellen“, sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann. Der Eingang mit dem Gokartverleih Giebner soll noch in den Ferien vollendet werden. Auch das Pflaster, das den Weg hinauf zur Altstadt markiert, soll bald verlegt sein. Die Skateranlage — geplant mit Jugendlichen — braucht noch ein bisschen. „Ende Oktober ist sie fertiggestellt“, so hofft der Bürgermeister.
Zum Konzept der Landschaftsarchitekten vom Büro „Strauchwerk“ gehört auch eine Ballspielwiese, die regelmäßig gemäht wird. Dahinter erstreckt sich im Bogen die Auenlandschaft, deren Charakter mit Pflanzinseln hervorgehoben wird. Darüber hinaus wird der 2,7 Kilometer lange Naturerlebnispfad mit den ersten vier Stationen begonnen. Christiane Richtzenhain vom Stadtmarketing präsentiert dort die Elemente Wildkräuter, Feuchtbiotop, Wildbienen und Rheinverlauf. Der Landschaftspark im Rheinbogen öffnet sich nicht nur weit für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Steinbänke aus Beton oder Natursteinquadern laden zum Sitzen und Schauen ein — entweder auf die Kinder oder auf die Landschaft. Wer sich fit halten möchte, für den stehen Fitnessgeräte in der Nähe des Spielplatzes bereit. Das Projekt der „Strauchwerk“-Architekten gilt auch als Mehrgenerationenspielplatz.
Bürgermeister Daniel Zimmermann hat gleich zusammen mit Landschaftsarchitekt Gottschalk den Beweis angetreten und die Rutsche des Schelmenturms getestet: „Gut, aber nicht so schnell.“ Das Areal gegenüber der Altstadt soll ein weiterer Pluspunkt in Sachen Naherholung in Monheim werden. Seit September 2015 laufen die Arbeiten. Rund 1,5 Millionen Euro sind bereits verbaut.