Vom neuen Büro den Schiffen zusehen
Noch dieses Jahr wollen ins „Monberg-Office“ im Monheimer Rheinpark Firmen wie WLC und Kaefer Construction einziehen.
Monheim/Langenfeld. Als sich Hans-Jürgen Fengels und Susanne Spieth-Fengels gestern ein Bild von ihrer künftigen Arbeitsstätte machen, blicken sie nicht nur auf den Rhein hinab. Auch der benachbarte Biergarten auf dem Monberg liegt unterhalb der fünften Etage des Neubaus, in die die von den Eheleuten geleitete WCL-Reederei-Agentur einziehen soll. „Am 9. Dezember wollen wir unseren Firmensitz aus Langenfeld dorthin verlegen“, sagte Fengels beim gestrigen Richtfest im Rheinpark und vernahm von den Bauleuten mit Freude, dass die Arbeiten im Zeitplan liegen.
Matthias Dötsch vom Projektentwickler Kadans bezeichnete die Nachfrage nach Mietflächen in diesem Monberg-Office genannten Neubau mit 5127 Quadratmeter Bruttogeschossfläche als „äußerst erfreulich“. Neben WCL wird unter anderem das auf Innenausbau spezialisierte Unternehmen Kaefer Construction GmbH 800 Quadratmeter belegen. Auf den sechs Etagen des Gebäudes seien nur noch wenige kleinere Einheiten noch nicht vermietet.
Bürgermeister Daniel Zimmermann erinnerte in seiner Ansprache an das Richtfest des nahe gelegenen Rheinpark Carree II vor einem Monat, in das als Hauptmieter das Chemieunternehmen Oxea Anfang 2017 mit rund 150 Verwaltungsmitarbeitern einziehen wird. „Und den fünften Bauabschnitt im Rheinpark wollen wir nach den Sommerferien angehen.“ Auch hierzu wird Kadans Vorschläge machen. Wer indes am Ende als Projektentwickler den Zuschlag bekommt, steht laut Zimmermann noch nicht fest.
Hans-Jürgen Fengels, Inhaber der Reederei-Agentur WCL, zum Umzug ihres gesamten Unternehmens nach Monheim
In Bau ist ein Parkhaus, das auf 13 Ebenen rund 350 Stellplätze haben soll. Diese sind auch für Besucher der geplanten Stadthalle gedacht, die durch den Umbau der ehemaligen Shell-Fassabfüllhalle entstehen soll. Wie jetzt das 25 Meter hohe Monberg-Office werden die Neubauten im Rheinpark immer höher. Laut Zimmermann ist auf dem noch verfügbaren Grundstück gar ein 35 Meter hohes Gebäude möglich.
Die bestehenden Neubauten und die weit gediehenen Pläne für den weiteren Ausbau des ehemaligen Raffinerie-Geländes sollen nach Zimmermanns Worten „aber nicht dazu führen, dass uns in Monheim die Gewerbeflächen ausgehen“. Als Vorrat habe die Stadt gerade am Ortseingang das 9500 Quadratmeter große Menk-Gelände an der Opladener Straße erworben. Neben dem geplanten Moscheebau bleieben hiervon etwa 6000 Quadratmeter als Gewerbefläche für Neuansiedlungen übrig. Dem Vernehmen nach laufen darüber hinaus Verhandlungen zum Erwerb von weiteren 45.000 Quadratmeter Gewerbefläche im Stadtsüden, die noch 2016 abgeschlossen werden sollen.
Zimmermann nutzte die Gunst des Richtfests mit etwa 100, teils von weit her angereisten Firmenvertretern zum dezenten Hinweis auf das große Plus der Stadt: „Unser Gewerbesteuer-Hebesatz ist nicht nur der günstigste in NRW, sondern mittlerweile bei Städten über 20 000 Einwohnern in ganz Deutschland.“
WCL-Geschäftsführerin Susanne Spieth-Fengels bezeichnete die niedrige Gewerbesteuer „als Bonbon“, doch habe sie nicht den Ausschlag dafür gegeben, das 1992 in Langenfeld gegründete Unternehmen 24 Jahre später mit 18 Mitarbeitern komplett in die Nachbarstadt zu verlegen. „Wir wären bei unserer Suche eines neuen Domizils auch in Langenfeld geblieben“, sagt Hans-Jürgen Fengels, aber bei Anfragen im dortigen Rathaus seien ihnen immer nur Altimmobilien angeboten worden. „Dann doch lieber hier mit Blick auf den Rhein und die mit Containern beladenen Schiffe. Das ist ja auch das Geschäftsfeld unserer Reederei-Agentur.“