Eine Langenfelder Schule auf Monheimer Stadtgebiet

Städte sind kreativ, damit Sitzenbleiber der Realschule einen Hauptschulabschluss machen können.

Foto: Anna Schwartz

Langenfeld/Monheim. Man könnte meinen, da hätte sich jemand bei den Städten vertan: „Ab 1. August 2014 wird am Standort Erich-Klausener-Straße in Monheim befristet eine Dependance der Felix-Metzmacher-Schule eingerichtet.“

Das wird der Langenfelder Politik von ihrer Verwaltung vorgeschlagen. Im Klartext: Eine Langenfelder Schule auf Monheimer Gebiet.

Der Hintergrund ist ernst. Es geht um 17 Monheimer Jugendliche, die an der Lise-Meitner-Realschule in der siebten Klasse unterrichtet werden, eigentlich aber die Schule nach der 6. Klasse wegen zu schlechter Noten hätten verlassen müssen. Nur: Wohin?

Monheims Hauptschule läuft aus. Der Beschluss fiel 2011. Zu wenig Kinder waren angemeldet worden. Die kamen zur Realschule — und waren offenbar den dortigen Anforderungen nicht gewachsen. Nun wird in Zusammenarbeit mit Langenfeld versucht, ihnen trotzdem einen Schulabschluss zu ermöglichen.

„Das Problem ist, dass die Anton-Schwarz-Schule nach den Sommerferien keine achte Klasse mehr hat und die auch nicht nachträglich einrichten darf. Also hilft Langenfeld mit einer Dependance aus. Damit ist die rechtliche Grundlage gegeben“, erläutert Peter Hei-mann, im Rathaus zuständig für den Bereich.

Ganz uneigennützig tut Langenfeld das nicht. Denn würde es in Monheim keine Möglichkeit für die Jugendlichen geben, wären Langenfelds Hauptschulen die naheliegende Adresse. Und 17 Anmeldungen sind logistisch nicht mal eben so abzuwickeln.

Die Realschule zieht planmäßig ohnehin im Sommer an die Erich-Klausener-Straße. Dort macht dann der letzte Jahrgang 2017 seinen Abschluss. Die Hauptschule läuft ein Jahr früher aus. Beide werden durch die Sekundarschule ersetzt.

Die 17 Jugendlichen bleiben in einer Klasse und werden sowohl von Lehrern der Haupt- als auch der Realschule unterrichtet.