Fahrraddiebe schlagen am Wochenende sehr häufig zu

Allein in Monheim zählten die Ordnungshüter zehn Anzeigen in zwei Tagen. Bei Dieben beliebt sind Schwimmbäder und Bahnhöfe.

Foto: Archiv/dpa/Remmers

Monheim/Langenfeld. Das neunjährige Mädchen hatte Samstagnachmittag mit seiner Mutter Freunde an der Mozartstraße in Monheim besucht. Als beide nach einem Eis auf der Terrasse wieder aufbrechen wollen der Schreck: Jemand hatte das mit einem Schloss gesicherte Kinderrad gestohlen. Bei der Anzeige auf der Polizeiwache erfährt die Mutter, dass es an diesem Tag auch anderen so ergangen ist. Fahrraddiebe waren am Wochenende in Monheim sehr aktiv.

UlrichLöhe, Polizeisprecher

Das bestätigte gestern Polizeisprecher Ulrich Löhe. „Zwischen Freitag und Sonntag wurden in Monheim insgesamt zehn Fahrräder gestohlen.“ Die Tatorte verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet. Die Diebe griffen auch an Kantstraße, Wilmersdorfer Straße, Poetengasse oder Auf dem Kamp zu. „Die Palette reicht vom Kinderfahrrad über Damen- und Herrenräder bis hin zum Mountain Bike.“ Laut Kriminalitätsstatistik wurden im vergangenen Jahr in Monheim 203 Fahrräder gestohlen, in Langenfeld 358. Löhe: „Im Südkreis ist es deutlich flacher als etwa in Velbert und deswegen sind dort mehr Leute mit dem Rad unterwegs. Folglich werden auch mehr Räder gestohlen als im nördlichen Kreisgebiet.“ Gerade im Sommer häuften sich die Fälle. Bevorzugt griffen die Diebe dann an großen Abstellanlagen etwa vor Schwimmbädern zu, saisonunabhängig außerdem an S-Bahnhöfen oder vor Schulen. „Wir können immer nur dringend raten, sich ein hochwertiges Schloss zuzulegen und das Rad an einem Ständer oder Geländer anzuketten. Ansonsten können Diebe ein abgeschlossenes Fahrrad in einen Transporter heben.“

Beim Blick auf die Anzeigen stellt Löhe fest, dass in vielen Fällen die gestohlenen Räder nur sehr vage beschrieben werden. „Wenn weder Hersteller und Typ noch die Rahmennummer bekannt sind, lassen sich Täter kaum ermitteln. Und für den Fall, dass ein herrenloses Rad später irgendwo auftaucht, kann es dem rechtmäßigen Eigentümer kaum zugeordnet werden. Deswegen sollte man sich diese Daten bei seinem Fahrrad unbedingt notieren, am besten mit einem Foto und dem Kaufbeleg verwahren.“ Folge: Solche Räder landen im städtischen Fundbüro. Sofern sich innerhalb von sechs Monaten der Besitzer nicht meldet, bekommen die Finder die Räder oder sie werden versteigert. „Zurzeit haben wir 70 Fahrräder, die bei uns abgegeben wurden“, sagt der Monheimer Rathaussprecher Norbert Jakobs. „Sie kommen am 16. September ab 14 Uhr auf dem Eierplatz unter den Hammer.“ Regelmäßig codiert der ADFC gegen eine Gebühr von 6 Euro Räder, so dass die Polizei sie im Falle eines Diebstahls anhand der eingravierten Nummer dem Eigentümer zuordnen kann. Die Kreispolizei bietet nach Löhes Worten seit zwei Jahren gratis eine eigene, weniger aufwändige Codier-Aktion an. Die Räder bekommen einen „qualitativ hochwertigen Aufkleber“. Ähnlich wie eine TÜV-Plakette lässt er sich auf der Flucht nur schwer entfernen.