Flüchtlingsbündnis für Monheimsoll sich im September gründen
Integrations-Staatssekretär Klute ließ sich die Asylbewerber-Hilfe in der Gänseliesel-Stadt erläutern.
Binnen 30 Stunden musste Langenfeld in der vorigen Woche Notquartiere für etwa 100 zusätzliche Flüchtlinge bereitstellen. Viele fragen sich nun: Wann ist Monheim an der Reihe? Oder auch: Warum wurde die Rheingemeinde von der Bezirksregierung noch nicht in die Pflicht genommen? „Die Anfrage aus Düsseldorf, ob wir über entsprechende Unterbringungsmöglichkeiten verfügen, kam, aber sie wurde vom Bürgermeister verneint“, sagte hierzu Monheims städtischer Flüchtlingsbeauftragter Dietmar Marx.
Aus der Verantwortung flüchtet die Gänseliesel-Stadt damit mitnichten, beherbergt sie doch bereits 368 Asylbewerber in drei Heimen und 61 LEG-Wohnungen. So wie Langenfeld bereits vor den Neuankömmlingen 375 Flüchtlinge unterbrachte. Dass die Posthorn-Stadt dennoch die kurzfristige Erstaufnahme bewältigen musste, hat laut Bürgermeister Frank Schneider mit dem Vorhandensein von Dreifach-Turnhallen zu tun, in der sich bis zu 150 Menschen unterbringen lassen. Sollte der Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland anhalten, dürfte indes auch Monheim eines nicht allzu fernen Tages Erstaufnahme-Stadt werden.
„Der Druck auf die Städte wird weiter zunehmen“, hieß es gestern in einer Mitteilung des Landtagsabgeordneten Jens Geyer nach einem gemeinsamen Besuch mit NRW-Integrationsstaatssekretär Thorsten Klute (beide SPD) im Beratungscentrum Monheim. Der Trägervereins-Vorsitzende Michael Schlemminger-Fichtler und Geschäftsführerin Claudia Porysiak-Haag erläuterten den Gästen ihre Hilfsangebote für Asylbewerber, darunter Antragstellungen, Vermittlung von Sprachkursen und sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten. Beide Seiten, Politiker wie Beratungscentrum, haben nach Worten von Jens Geyer ein „lokales Flüchtlingsbündnis für Monheim“ angestoßen. Der Startschuss dafür soll im September mit einer Impulsveranstaltung unter dem Titel „Monheimer Flüchtlingshilfe“ fallen.
„Unser Ziel muss es sein, die Menschen in unserer Gesellschaft aufzunehmen und sie in Arbeit und Beschäftigung zu bringen“, sagte Geyer. Werner Goller, SPD-Fraktionschef im Monheimer Stadtrat, warb für ein „Zusammenspiel zwischen Agentur für Arbeit, Stadt und freien Trägern“.