Baumbergs Hauptstraße soll ein echter Hingucker werden
Für rund zwei Millionen Euro will die Stadt den Bereich unter anderem mit neuen Fahrbahnen, Außengastronomie und Sitzgelegenheiten optisch aufwerten.
Christian Weiffen erlebte nach einem längeren USA-Aufenthalt einen kleinen Baumberg-Schock. Der Ortsteil erschien ihm plötzlich wie ein hässliches Eifel-Dorf. Graue Hauptstraße, Imbisse, spießige Häuser. „Baumberg kam mir sehr piefig vor“, erzählte der 37-Jährige in einer der letzten Sitzungen des städtischen Planungsausschusses.
Das Bekenntnis fiel dem Peto-Vertreter leicht, denn die Besserung hatte er bereits vor Augen: Powerpoint-Entwürfe, die ein Baumberg mit gefälligem Pflaster, modernem Stadtmobiliar und ansprechender Außengastronomie zeigen. „Es wird kein Hollywood-Boulevard werden, aber es wird das Optimum herausgeholt“, freut sich Weiffen. Gemeint ist die Hauptstraße, die für rund zwei Million Euro umgestaltet werden soll.
Der Entwurf der Planungsgruppe MWM (Aachen) fand in Ausschuss und Stadtrat nahezu einhellig Zustimmung. „Der Plan befindet sich zur Zeit in der Abstimmungsphase mit dem Landesbetrieb Straßen“, sagt Thomas Waters, Stadtplanungschef im Rathaus. Der Umbaubeginn ist noch für dieses Jahr vorgesehen, die Fertigstellung für Winter 2016/17 geplant. „In den nächsten Monaten wird es zu den Plänen noch einen Info-Abend im Bürgerhaus geben“, sagt Waters.
Dies sind die wichtigsten Gestaltungsvorschläge, die Planer Jan Siebenmorgen (MWM) machte:
Wie bei heutigen Einkaufsstraßengestaltungen üblich, soll die Abgrenzung zwischen Fahr- und Laufwegen optisch stark abgemildert werden. Die Fahrbahn erhält eine wie aufgestreut wirkende körnige Oberfläche, die Bürgersteige werden mit butterbrotdosengroßen Betonsteinen gepflastert.
Anders als die Autofahrer dürfen die Radler auf der gesamten Hauptstraße in Richtung Kirche radeln. Ihre Fahrspur soll durch Markierungen betont werden, besonders an der Kreuzung Thomas-/Schwanenstraße.
Zusätzlichen Platz für Tische und Stühle bieten Fläche, die im Winter als Parkraum genutzten werden. Laut Bauingenieur Siebenmorgen fallen dadurch vier Regelstellplätze von insgesamt 50 weg. Etwas kompensieren könnten die aber zwei Plätze für kurzes Parken.
Für die barrierefreie Erreichbarkeit der Ladenlokale haben laut Siebenmorgen 14 von 18 Eigentümern ihr Einverständnis für einen Umbau erteilt. Umgestaltet werden auch Bushaltestellen, damit sie von Niederflurbussen angefahren werden können.
Neben einem Baum mit Rundbank vor der Raiffeisenbank als Treffpunkt sind steinerne Sitzwürfel vorgesehen, Bänke aus Metall/Holz und quaderförmige Pflanzenkübel in Steinoptik. Ein Hotspot für den kabellosen Zugang ins Internet ist ebenfalls geplant.
Ein Diskussionspunkt im Ausschuss war die stark abgerundete Ecke vor der Raiffeisenbank: Die abbiegenden Linienbusse bräuchten den Raum, um nicht in den Gegenverkehr zu schwenken, verteidigte Siebenmorgen die „Schleppkurve“. CDU-Mann Gronauer wünscht sich dort hingegen mehr Platz für Passanten.