Flugplatzfest: Dem Himmel so nah

Tausende Besucher bestaunten die wagemutigen Vorführungen.

Langenfeld. Der Himmel über Wiescheid war am Wochenende wild bewegt. Teilweise landeten mehr als 15 Flugzeuge innerhalb von fünf Minuten auf dem Segelflugplatz. „Eine echte Herausforderung dieser Verkehr hier auf der begrenzten Fläche“, sagte Hanno Pinther, Controller am kleinen Lkw-Tower auf dem Gelände. Dennoch: kein Problem für den Mann, der normalerweise Verkehrspilot bei der Lufthansa ist und eines der weltgrößten Verkehrsflugzeuge, einen Airbus A 380, fliegt. Zumindest der Samstag war der perfekte Tag für das 36. Flugplatzfest der Luftsportgruppe Erbslöh.

Mittlerweile hat die Veranstaltung mit ihren vielen Darbietungen am Himmel Volksfest-Charakter. Allein am ersten Tag kamen 3500 Leute, um Segelflugkünstler wie Uwe Schlätker bei ihren Darbietungen zu sehen. Mit seiner feuerroten Pitts Samson dreht er atemberaubende Loopings. Und überhaupt: Schon der Anblick der herausgeputzten nostalgischen Propellermaschinen am Boden begeisterte Kinder und Erwachsene, Frauen und Männer gleichermaßen. Eine Attraktion war ein altes DDR-Löschflugzeug, das aus luftiger Höhe einen brennenden Strohballen löschte.

Etliche Besucher gingen selbst in die Luft. So landete die 14-jährige Laura nach einem Tandem-Fallschirmsprung mit Tandemmeister Dirk Rewald auf sicherem Boden. „Toll, der freie Fall und dieser grandiose Ausblick“, schwärmte Laura ganz cool, „das war bestimmt nicht das letzte Mal für mich hier.“ Der Sprung und das dazugehörige Video waren ein Geburtstaggeschenk ihrer Mutter. Immer wieder ist das Flugplatzfest auch ein Treffpunkt für Freaks aus ganz Deutschland, deren Hobby es ist, sich den Himmel untertan zu machen. Werner Kaluza ist so einer, ehemaliger Lehrer, der stolz sein selbst gebautes Segelflugzeug vorzeigte, eine Hütter H28, deren Bauplan aus den 1930ern stammt und die er selbst in vier Jahren nachgebaut hat. So ein Freak ist auch der Weltmeister im Modellflug, Miles Dunkel, mit seinem Mini-Hubschrauber. Im Blitzflug ließ er seine elektrogesteuerte „Hornisse“ mit abenteuerlichem Gebrumm und in rasender Geschwindigkeit Sturzflüge vollziehen, um sie weniger Zentimeter über dem Boden wieder hochzuziehen. Ein faszinierender Anblick — wie vieles andere an zwei Tagen Himmelsakrobatik.