Friedliche Demo gegen Giftgas

16 000 Unterschriften für „Bau-Stopp der Bayer-Pipeline“ sollen am Donnerstag an Jürgen Rüttgers übergeben werden.

<strong>Hilden. Friedlich, fantasievoll und städteübergreifend demonstrierten am Samstag mehr als 2000 Menschen gegen die durch den Kreis Mettmann geplante Kohlenmonoxid-Pipeline der Firma Bayer. Von der Pipeline-Trasse an der Langenfelder Stadtgrenze zogen sie mit Trillerpfeifen und Transparenten ausgestattet zur Kundgebung vor das Bürgerhaus. Als dort schon längst kein Platz mehr war, stand das Zugende noch vor der Polizeiwache an der Kirchhofstraße. Zur größten Demonstration in der Geschichte Hildens waren Vertreter aus den Städten entlang der Trasse eingeladen - und gekommen, mit Kind und Kegel. Die Szenerie glich einem Familienausflug und erreichte fast die Ausmaße eines Rosenmontagszuges. Davon inspiriert texteten die Organisatoren ein Karnevalslied zur Demo-Hymne um: "Die Karawane zieht weiter, die Pipeline muss weg".

Einen derart großen Zulauf hatten die Organisatoren zwar erhofft, aber nicht erwartet: "Wir hätten vor vier Wochen nie gedacht, dass wir so weit kommen", sagte Marlis Elsen vom Verein "Familiensiedlung Lehmkuhler Weg", der den Protest ins Rollen brachte. Dem schlossen sich weitere Vereine an, Rückendeckung gab es vom Kreis Mettmann und den Kreis-Städten entlang der Trasse. Alle Fraktionen im Stadtrat waren bei der Demo dabei.

Transparente: Mit fantasievollen Plakaten und Transparenten (Foto) zeigten die Demonstranten ihren Protest: "Wir wollen die todsichere CO-Pipeline nicht", "Bayer: Science for a better death", "Bayer-Pipeline: Highway to hell", "Sterbehilfe dank Bayer", "Keine Zwangsenteignung für die Giftgasleitung", "Giftgas für Profit - das machen wir nicht mit"

Betroffenheit: "57 Meter" hatte Sebastian Schult (18) auf sein T-Shirt geschrieben: In dieser Entfernung verläuft die Pipeline von seiner Wohnung.

Unterstützung: Nach Ansicht der "Coordination gegen Bayer-Gefahren" existiert kein öffentliches Interesse am Bau einer Kohlenmonoxid-Pipeline von Dormagen nach Uerdingen. Hierdurch entfalle die Rechtsgrundlage für das Projekt. Durch eine CO-Fernleitung würde zudem ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen.

Info-Stand: Die Hildener FDP informiert morgen von 18 bis 20 Uhr auf der Straße Zur Verlach/Kiefernweg über den aktuellen Sachstand nach den auf der jüngsten Ratssitzung gefassten Beschlüssen.