Fröhlicher und entspannter Weihnachtsmarkt

30 Vereine und Gruppen trugen in Richrath rund um St. Martin zur Atmosphäre bei.

Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Lars (11) ist nicht zu bremsen. Seit 9.30 Uhr steht der Messdiener von St. Martin im Gemeindezentrum in Richrath am Crêpe-Eisen und backt und backt. Mittlerweile ist es 14 Uhr, und alles Zureden hilft nicht. Nein, er will jetzt keine Pause machen, sagt der Junge. „Ich mache weiter.“ Begeistert zaubert er mit Sophie, Chiara und Benjamin (9) jene hauchdünnen Delikatessen aus Frankreich — mal mit Käse, mal mit Kinderschokolade gefüllt und verkauft sie, um die Kasse für die nächste Messdiener-Party aufzustocken.

So fröhlich und engagiert wie die Kinder sind auch die Erwachsenen an diesem frühlingsmilden dritten Adventssonntag auf dem Weihnachtsmarkt in Richrath. Es wird gebrutzelt, gebacken, Bier gezapft und Punsch ausgeschenkt. Ein einladender Duft legt sich über das Ortszentrum Richrath. 30 Vereine, Gruppen und kirchliche Institutionen sorgen einen Tag lang für einen charmanten Weihnachtsmarkt, auf dem die Besucher sich sichtlich wohlfühlen, hier und da naschen, das Portemonnaie für eine Spende zücken und immer wieder ein Quätschchen halten. „Wenn ich das hier sehe, wie alle so toll zusammenarbeiten, dann würde ich am liebsten nach Richrath ziehen“, sagt eine Besucherin aus dem Süden Düsseldorfs, die sich am Waffelstand der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung niedergelassen hat.

In der Tat herrscht eine entspannte, familiäre Atmosphäre rund um den Kirchturm St. Martin. Ganz im Gegensatz zum Einkaufsstress in der City. Das Engagement der vielen Bürger für einen guten Zweck ist vorbildhaft. Der Eine-Welt-Kreis hat mit 18 Leuten köstliche Torten und Blechkuchen gebacken und stiftet den Verkaufserlös für Schulen in Indien und Guatemala. Ein Ehepaar aus Bochum verkauft grönländische Perlenarbeiten für die Tschernobyl-Kinderhilfe, darunter filigrane Kunstwerke als Baumschmuck. Alles per Hand zusammengenäht.

Das Heilpädagogische Zentrum bietet selbst gemachte Bienenwachs-Kerzen, Marmelade und Kekse an, alles von Betreuern und Betreuten gemacht, sagt Claudia Lepperhoff vom Landschaftsverband Rheinland. Beim Förderverein des St. Martinus-Krankenhauses gibt es deftigen Erbseneintopf. Und der Löschzug Richrath spielt mit dem Feuer — genauer gesagt: dem unter dem Schwenkgrill. Auf dem braten Würstchen, die mit ihrem Duft hungrig machen.

Dazu tritt auf der Bühne immer wieder eine lokale Gruppe auf, so dass die Live-Musik vom Shanty bis zum modernen Weihnachtssong reichte. Wirklich jedes Alter war mit einem Vortrag eingebunden — vom Grundschulkind bis zum Altentreff-Besucher. Und dann trugen Kirchenchor sowie sangesfreudige Besucher gemeinsam Weihnachtslieder vor.