Für viele gestrichene VHS-Kurse war die Nachfrage zu gering

Die Volkshochschule will ihre Angebote künftig besser planen.

Foto: Ralph Matzerath

Monheim. „Wegen fehlenden Bedarfs nicht mehr angefragt“ und „von zehn geplanten Kursen fielen fünf aus, zwei mit weniger als vier Teilnehmern“. Solche und ähnliche Vermerke stehen hinter vielen der insgesamt 57 nicht mehr im Programm enthaltenen Volkshochschulkurse, die in einer Liste für die nächste Beiratssitzung am 16. November zusammengestellt sind. „Einige Dozenten wurden auch aus saisonalen Gründen nicht mehr berücksichtigt oder weil Maßnahmen, wie die Einstiegskurse der Bundesagentur für Arbeit, ausliefen“, sagt Sonja Baumhauer, Bereichsleiterin Kulturelle Bildung.

Angesichts der Vielzahl der Kurse, die weniger als die von der Entgeltordnung geforderten vier Teilnehmer hatten, drängt sich der Eindruck auf: Hier wurde jahrelang am Bedarf vorbei geplant. „Deshalb haben wir jetzt eine Bevölkerungsbefragung gemacht“, sagt Baumhauer. Immerhin 90 bis 95 Prozent der Bürger wurden bisher nicht von der VHS erreicht. „In jahrzehntelanger Praxis hat sich ein geschlossenes System von Kursen gebildet. Ob es darüber hinaus potenzielle Interessenten gab, wurde nicht erfragt“, heißt es in der von VHS-Leiter Gerhard Bukow verfassten Vorlage.

Bei der Befragung wurden 500 Adressen zufällig ausgewählt und 97 ausgefüllte Fragebögen ausgewertet. Danach interessieren sich bisherige Nicht-Nutzer vor allem für Gesundheitskurse, Wirtschaft, Sprachen, Berufsbildung, Gesellschaft, Persönlichkeit und Kreativität. „Dabei liegen meist gebündelte Interessen, wie etwa für Gesundheit und Kreativität, vor“, sagt Baumhauer. Bei der Programmgestaltung könne man also dafür sorgen, dass solche Kurse zeitlich nicht parallel laufen.

Als Grund für die Nichtteilnahme wurde häufig genannt, „keine Zeit“ zu haben oder das Programm nicht zu kennen — obwohl es an jeden Haushalt verteilt wird. Eine Erkenntnis aus der Befragung ist, dass sich die Nicht-Nutzer in ihren Interessen nicht sehr von den Nutzern unterscheiden. „Deshalb müsste es einfach sein, weitere Hörer zu gewinnen“, heißt es in Bukows Analyse. Dafür müssten eventuell andere Vertriebswege genutzt werden, damit das Programm besser wahrgenommen wird.