Fußballlegende Horst Buhtz wird 90
Horst Buhtz blickt als Spieler und Trainer auf riesige Erfolge zurück. Er wohnt seit langem in Langenfeld, wo er am Samstag auch seinen 90. Geburtstag feiert.
Langenfeld. „Keine Frage“, sagt Horst Buhtz, „meine schönste Zeit als Trainer hatte ich beim Wuppertaler SV.“ Was nicht verwundert, denn es war auch seine längste und erfolgreichste. Der heutige Jubilar kam 1968 nach Wuppertal und führte den damaligen Regionalligisten 1972 zum Bundesliga-Aufstieg.
Es war nur eine große Station des Mannes, der Samstag seinen 90. Geburtstag feiert. „Doch was hat das mit Langenfeld zu tun?“, mögen sich jetzt viele fragen. Die Antwort: Horst Buhtz, einer der erfolgreichsten deutschen Trainer überhaupt und vorher auch einer der besten Fußballer des Landes, lebt mit seiner Ehefrau Hilde seit 1991 in Langenfeld an der Solinger Straße.
Grundlage für seine erfolgreiche Trainerkarriere, in der auch Bundesliga-Aufstiege mit Borussia Neunkirchen und Bayer 05 Uerdingen standen, war seine Karriere als Spieler. „Ich war Halbstürmer, ein Typ wie Van der Vaart, nur, dass der von links kommt und ich über die rechte Seite kam“, sagt Buhtz.
Von 1947 bis 1950 kickte er bei Kickers Offenbach. Mit den Hessen stand er 1950 im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, unterlag aber dem VfB Stuttgart.
Nach zwei Jahren beim VfB Mühlberg (heute Karlsruher SC) wechselte der 29-Jährige als zweiter deutscher Kicker überhaupt nach Italien. „Wie die Zeit beim AC Turin war? Na herrlich, was denn sonst. Das Wetter war schön, das ganze Ambiente sowieso, einfach grandios“, sagt der Pensionär und gerät auf der heimischen Couch in Langenfeld ins Schwärmen. Auch die Bezahlung war stattlich: Umgerechnet 150 000 Mark gab es damals in „Bella Italia“. Buhtz, ohnehin ein Genießer , leistete sich daraufhin gleich mal einen Käfer-Cabriolet. „Der hat 7200 Mark gekostet.“
Obwohl als Spieler erfolgreich, blieb ihm eine Länderspielkarriere versagt. Er stand zwar dick im Notizbuch von Bundestrainer Sepp Herberger, doch es reichte nur zu einem B-Länderspiel. „Herberger hat mich vertröstet und gesagt: „Horst, Sie haben doch noch Zeit, der Fritz (gemeint war Fritz Walter, Anm. d. Red.) ist doch älter als Sie.“
Nach Jahren als Spielertrainer in der Schweiz startete Buhtz 1962 seine erfolgreiche Trainerlaufbahn in Deutschland und in der Türkei (1976 Pokalsieger). Seine letzte Trainerstation waren 1983 die Stuttgarter Kickers, wo er auch einen gewissen Jürgen Klinsmann trainierte.
Doch wie kam Horst Buhtz nach Langenfeld? Die Antwort gibt Ehefrau Hilde (75): „Eine meiner besten Freundinnen wohnt hier. Und sie sagte oft zu mir: ,Mensch, zieht doch von Düsseldorf nach Langenfeld.’ Sie war Immobilienmarklerin und bot uns irgendwann eine richtig schöne Wohnung an. Schließlich zogen wir um.“ Sie haben den Schritt nie bereut. Besonders gerne trinken sie bei schönem Wetter am Marktplatz gemütlich einen Kaffee.