Gesamtschule: 174 Schüler werden abgelehnt
Bildung: Nur 148 von 322 Kindern sind an der Gesamtschule angenommen worden. Die Schulleitung rät Eltern, sich nun nach Monheim oder Solingen zu orientieren.
Langenfeld. In den vergangenen Tagen dürfte es in vielen Familien enttäuschte Gesichter gegeben haben. Sie haben Post von der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule bekommen — Absagen. Das Angebot der Schule des Zweckverbandes Langenfeld/ Hilden an der Hildener Straße reicht nicht aus, um allen Eltern einen Platz anbieten zu können, die gerne ihr Kind dorthin schicken würden.
Statt sich mit der Entscheidung, ob das Kind später eine gymnasiale Oberstufe besuchen soll, Zeit lassen zu können, steht jetzt die Wahl zwischen den übrigen Schulformen unmittelbar vor der Tür. „Die Eltern sind enttäuscht und die Kinder traurig, die gerne mit ihren Freunden zusammenbleiben wollten — verständlich. Auf Nachfrage verweisen wir die Eltern auf die Gesamtschulen in Monheim oder Solingen“, sagt Peter Gathen, der seit gerade zwei Wochen das Amt des Schulleiters inne hat. In der Regel sei das jedoch nicht von Erfolg gekrönt. „Denn die Gesamtschulen haben ja parallele Anmeldezeiten und ebenfalls großen Zulauf“, sagt Gathen. Es bleibe der Weg zu Real-, Haupt-, Förderschule und in seltenen Fällen zum Gymnasium, an denen die Anmeldungen länger möglich sind.
322 Kinder wurden für das kommende Schuljahr an der Gesamtschule angemeldet. „174 von ihnen konnten wir annehmen — wen, das haben wir letztlich ausgelost“, erklärt Gathen. Im vergangenen Jahr sah es nicht besser aus, im Gegenteil: knapp 350 Schüler hätten gerne die Schulbank an der Hildener Straße gedrückt.
Dass die Schulform einen so starken Zulauf hat, erklärt sich der stellvertretende Schulamtsleiter Carsten Lüdorf zum einen damit, dass jedes Kind nach Abschluss der Grundschule eine Empfehlung für die Gesamtschule erhält — im Gegensatz zum Gymnasium. „Die Kinder werden dort besonders gefördert, außerdem gibt es eine Ganztagsbetreuung“, sagt Lüdorf. Die findet für die Sekundarstufe I an der Bettine-von-Arnim-Schule an drei Nachmittagen bis 15.50 Uhr statt. „Auch ein Grund könnte sein, dass es an Gesamtschulen kein G8 gibt und die Schüler neun Jahre Zeit für das Abitur haben“, sagt Lüdorf.
Insgesamt besuchen rund 1300 junge Menschen die Langenfelder Gesamtschule, pro Jahrgang gibt es sechs Klassen.