Neue Variante mit Zusatzzahl
Nun setzt die Verwaltung auf eine Anlage im Norden Baumbergs. Als Übergang sollen die Sportfreunde einen Kunstrasenplatz auf der Bezirkssportanlage erhalten.
Monheim. Was wäre eine unendliche Geschichte ohne ein weiteres Kapitel? Nachdem die ursprüngliche Idee, im Rahmen des Sportstättenkonzepts den neuen Sportplatz auf Kirchengrund zu bauen, im November scheiterte, stellte die Verwaltung am Freitag eine ihrer Ansicht nach realisierbare neue Variante vor: Für 2,5 Millionen Euro soll die „Baumberg Nordvariante“ umgesetzt werden.
Diese Idee beinhaltet eine Verlagerung der Sportanlage Bregenzer Straße in den geplanten Siedlungsbereich Baumberg-Ost. Die Sportanlage soll gegenüber des Kirchengebiets entstehen, nördlich der neuen Siedlung entlang des Landecker Wegs. Das Problem: kurzfristig ist die Variante nicht zu realisieren. „Weil es viele verschiedene Grundstückseigentümer gibt, wird ein Umlegungsverfahren notwendig“, sagt Daniel Zimmermann. Dabei treten die Eigentümer ihre Flächen an die Stadt ab und erhalten gleichwertige Grundstücke an anderer Stelle. Zwölf Eigentümer müssten damit einverstanden sein, damit sich die Planung von bislang geschätzten drei Jahren nicht weiter verlängert. „Mittelfristig ist das eine realisierbare Variante“, ist Zimmermann überzeugt.
Um kurzfristig eine Lösung für die Sportfreunde zu schaffen, soll die Bezirkssportanlage für die Übergangszeit einen Kunstrasenplatz erhalten. Auf alle anderen Verschönerungen wie eine neue Heizungsanlage, eine optimierte Aschelaufbahn oder Umkleidekabinen soll verzichtet werden. „Für 300 000 Euro Mehrkosten können wir einen kurzfristigen Ersatz für den Wegfall am Kielsgraben schaffen“, sagt Zimmermann. Dafür müsste der Rat die Summe aber erst einmal aus den Haushaltsmitteln zusätzlich zur Verfügung stellen.
Ein Neubau am Kielsgraben ist nach Einsicht der Gutachten nicht zu realisieren. Der Untergrund ist zu locker. Dieser müsste entweder durch Fallkörper verdichtet oder sechs Meter tief abgegraben und neu verfüllt werden. „Beides kostet Zeit und Geld. Der Grundwasserspiegel müsste künstlich gesenkt werden“, sagt Zimmermann. 1,6 Millionen würde allein das verschlingen. „Das macht es unmöglich, dort jetzt zu bauen.“
Die „Südvariante“ Richtung Bregenzer Straße scheidet aus, weil Grundstückseigentümer der Stadt bereits „eine Abfuhr erteilt“ haben, sagt Zimmermann. Auch die Sanierung der Bezirkssportanlage scheidet für die Verwaltung aus. Denn eigentlich sollte das gesamte Projekt durch den Verkauf des Baulands an der Bregenzer Straße finanziert werden. 3,2 Millionen Euro wollte die Stadt dadurch einnehmen.
Wenn der Rat grünes Licht gäbe, könnte bereits im Sommer mit dem Bau des Kunstrasenplatzes begonnen werden. Die Sportvereine sind bereits über die Varianten informiert worden. „Die Fußballer waren positiv überrascht, dass es einen fließenden Übergang geben könnte“, so Zimmermann. Die Leichtathleten hingegen würden lieber zwei Jahre auf einen neue Anlage warten, als sie mit den Fußballern teilen zu müssen.