Hilden: „Bildung besser verzahnen“

Seit 100 Tagen begleitet Noosha Aubel als Leiterin des Amtes für Jugend, Schule und Sport den Weg Hildens zur Bildungsstadt.

Hilden. Die ersten 100 Arbeitstage in Hilden liegen hinter ihr: Am 1.Dezember hat Noosha Aubel als Nachfolgerin von Jutta Panke die Leitung des Amtes für Jugend, Schule und Sport übernommen. Im WZ-Interview spricht die 33-jährige Amtsleiterin auch darüber, welche Auswirkungen der Amoklauf von Winnenden auf ihre Tätigkeit im Hildener Rathaus hat.

Frau Aubel, können Sie nach dem Amoklauf von Winnenden einfach wieder zur Tagesordnung übergehen?

Noosha Aubel: Das ist natürlich schwierig, aber man muss wieder zur Tagesordnung übergehen. Man muss die Vorgänge analysieren und schauen, was uns das grundsätzlich sagt.

Haben Sie die Vorgänge schon analysiert?

Aubel: Wir haben erkannt, dass wir in Hilden gut aufgestellt sind. Zum Beispiel haben wir schon seit Jahren das Projekt "Stark im Konflikt", bei dem es auch darum geht, Mobbing-Strukturen in Schulklassen aufzudecken und gemeinsam mit den Schülern zu bearbeiten.

Und damit ist Hilden gut aufgestellt?

Aubel: Grundsätzlich ja. Wünschenswert wäre es natürlich, wenn Lehrer mehr Zeit hätten, sich um die einzelnen Schüler zu kümmern. Denn es sind ja häufig nicht die lauten Schüler, die auffällig werden, sondern die ruhigen, in sich gekehrten.

Wenn Hilden, wie Sie sagen, gut aufgestellt ist, gibt es dann nicht trotzdem noch Defizite?

Aubel: Es gibt Bereiche, die lassen sich optimieren. Nehmen wir zum Beispiel das Thema Bildungsstadt.

Was heißt das?

Aubel: Wir wollen die unterschiedlichen Bildungssysteme besser verzahnen. Damit wollen wir Synergien schaffen und Parallelitäten abbauen.

Und was haben die Schüler davon?

Aubel: Im Idealfall wird der einzelne Schüler dadurch optimal und entsprechend seiner Ressourcen und Talente gefördert. Er erhält eine durchgängige Bildungsbiografie.

Wie soll das gehen?

Aubel: Wir werden wir uns zunächst auf drei bis vier Themenfelder konzentrieren und diese gemeinsam mit den anderen beteiligten Akteuren entwickeln.

Welche Themenfelder sind das?

Aubel: Das ist zum einen der Übergang von der Kindertagesstätte zur Grundschule. Weitere Themen sind zum Beispiel die Hochbegabung und der Übergang von der Schule in den Beruf.

Wie weit ist Hilden denn schon auf dem Weg zur Bildungsstadt?

Aubel: Wir haben viele gute Ansätze und beginnen jetzt, uns konzentriert auf den Weg zu machen.

Und wie weit ist dieser Weg noch?

Aubel: Das ist eine sehr große Aufgabe, die wir uns vorgenommen haben. Das wird noch mehrere Jahre bis zur vollständigen Umsetzung dauern. Aber das Vorgehen ist so angelegt, dass Teilergebnisse auch zeitnah beim Bürger ankommen sollen.