Monheim: Die Stieftöchter missbraucht?

Einem 29-jährigen Monheimer wird sexueller Missbrauch in mehr als 30 Fällen vorgeworfen. Seit gestern muss er sich in Düsseldorf verantworten.

Monheim/Düsseldorf. Sie nannte ihn Papa und vertraute ihm blind - dennoch soll ein 29-jähriger Kfz-Mechaniker aus Monheim seine heute 18 Jahre alte Stieftochter über vier Jahre hinweg missbraucht haben. Seit gestern muss sich der Mann vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm 37 Fälle vor.

Dabei soll er die Schülerin immer dann zu sexuellen Handlungen gezwungen haben, wenn die Ehefrau des Angeklagten bei der Arbeit oder mit den gemeinsamen jüngeren Söhnen (sieben und vier Jahre alt) nicht zu Hause war.

Die ersten Übergriffe habe es im Alter von 13 Jahren gegeben, heißt es in der Anklage. Damals war seine Ehefrau im Krankenhaus, um seinen jüngsten Sohn zur Welt zu bringen. Der Angeklagte soll sich zu seiner Stieftochter auf das Sofa gelegt und sie an intimen Stellen berührt haben.

Weil sich das Mädchen heftig wehrte, kam es laut Aussage in den meisten Fällen jedoch nicht zum Geschlechtsverkehr. Später soll der 29-Jährige seine Übergriffe auch auf die jüngere Schwester (heute 14) ausgeweitet haben. Auch sie - so der der Vorwurf - hat er unsittlich angefasst.

Ans Licht kam die Sache nach einem Streit im Sommer vergangenen Jahres. Da hatte sich die heute 18-Jährige geweigert, mit ihrem Stiefvater alleine zu Hause zu bleiben. Von ihrer Mutter darauf angesprochen, hat sie ihr erzählt, was sich angeblich während ihrer Abwesenheit in dem Haus an der Grunewaldstraße abgespielt hat. Inzwischen hat sich das Paar getrennt, die Scheidung läuft.

Obendrein wird dem Mann zur Last gelegt, den Freund seiner Stieftochter bedroht zu haben. Wenn er nicht die Finger von ihr lasse, werde er ihn mit dem Kopf in eine Plastiktüte stecken, habe er dem Jungen gesagt. Nach einer Silvesterfeier soll er den 18-Jährigen zu Boden gebracht und ihm einen Schraubenzieher in den Mund gesteckt haben.

Der Angeklagte wollte gestern zu den Vorwürfen keine Angaben machen. Auch über seinen Lebenslauf wollte er nicht sprechen. Seine Stieftochter wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen. Für das Verfahren sind insgesamt sieben Verhandlungstage anberaumt.