Hilden: Elektro-Museum eröffnet seine Pforte
Fünf Jahre hat Günter Rateike nach einem Platz für sein Elektro-Museum gesucht. In diesem Monat wird es eröffnet.
Hilden. Wem ein lang gehegter Wunsch erfüllt wird, der ist ein glücklicher Mensch. Günter Rateike (73) ist einer dieser glücklichen Menschen. Fünf Jahre lang hat er nach Räumen gesucht, um seine Sammlung alter Elektro-Geräte in einem Museum präsentieren zu können.
Jetzt ist er fündig geworden: Seine Exponate aus der Zeit, als die Bilder laufen lernten, und die Technik in die Haushalte einzog, werden schon bald im Gebäude der Firma GfG Rodehüser am Mühlenbachweg zu sehen sein.
Als Blickfang erwartet die künftigen Besucher im Erdgeschoss ein alter Hauptverteiler aus einer Setzerei in Solingen. Was für den Laien wenig spektakulär erscheint, lässt den Fachmann mit der Zunge schnalzen.
Doch auch der Laie findet sein Stückchen Erinnerung, wenn er sich vorbei an weiteren Ausstellungsstücken in die dritte Etage des Gebäudes bewegt. Toaster, Staubsauer, Radios, Lampen, Messgeräte und, und, und - einfach alles, was mit Strom betrieben wird.
Im Raum mit den Haushaltsgeräten zwitschert Katharina Valente einen alten Schlager. Ihre Stimme kommt aus einem Tefifon. Das ist eine Art Tonband mit der Technik eines Plattenspielers. Darauf ist Rateike besonders stolz:
"Davon sind nur wenige auf den Markt gekommen." Zu allen rund 600 Ausstellungsstücken (doppelt so viel lagern noch in einer Garage) kann er etwas erzählen. Und wenn er von seinen Schätzchen berichtet, ist er in seinem Element. Das älteste Ausstellungsstück? "Ein Isolationsmesser von 1904. Steht im Flur." Was ist das? "Ein Rollenstaubsauger aus den 1920er-Jahren."
Vieles ist noch - oder wieder - funktionstüchtig. Der Elektromeister hat es, wenn nötig, selbst aufpoliert und, wenn möglich, repariert. Aber nur, wenn sie noch im Originalzustand sind.
"Bei mir muss nicht alles komplett sein", sagt der Sammler. Wenn der Motor nicht funktioniert, funktioniert er eben nicht mehr. "Ich könnte ihn dann auch neu wickeln lassen. Aber dann wäre es nicht mehr das Original."