Hilden: Existenzgründung - Die Aufbauhilfe zeigt Wirkung

Seit mehr als zehn Jahren fördert die Stadt Hilden durch Mietzuschüsse junge Unternehmen im Gründungszentrum.

Hilden. "Für eine Existenzgründung brauchen Sie eine gute Idee, kompetente Beratung und einen Steuerberater." Das hatte Markus Oeffling (30), als er Ende 2005 aus der Not heraus (sein Arbeitgeber meldete Insolvenz an) seine Druckerei und Werbeagentur "OE Media" gründete. Aber er hatte noch zwei weitere günstige Voraussetzungen, die ihm den Start in die Selbstständigkeit erleichterten: einen städtischen Mietzuschuss und ein Gewerbegebiet mit 55 potenziellen Kunden im Rücken.

Der Jung-Unternehmer beschäftigt mittlerweile zwei feste und drei freie Mitarbeiter. Ermöglicht wurde dies auch durch die Vergünstigungen im Büro-Ableger des Ende 1998 eröffneten Gründungszentrums im Gewerbepark Süd. Dort schießt die Stadt fünf Jahre lang etwas zur Miete bei. "Dann muss das Unternehmen auf eigenen Beinen stehen", so Hans-Joachim Kurowsky, der bis Dienstag das Amt für Wirtschaftsförderung leitete. Jetzt geht er in den Ruhestand.

Seine Aufgaben - und damit auch die Betreuung des Gründungszentrums - übernimmt Peter Heinze. Auch er sieht in der Förderung von Existenzgründern "eine Grundlage, um dem Wandel in der Gewerbestruktur zu begegnen und neue Branchen in die Stadt zu holen". Dabei denkt er nicht ausschließlich an Glücksgriffe wie das Biotechnologie-Unternehmen Qiagen. Genau so wichtig seien die rund 100 kleinen Firmen, die jährlich in Hilden gegründet werden.

Ihr Überleben sichert Arbeitsplätze. Das zeigt sich auch an der aktuellen Belegung des Gründungszentrums. Obwohl eine Einheit leer steht, finden dort mehr als 50 Beschäftigte ein Auskommen. Der Leerstand ist ungewöhnlich, denn die Büro- und Lagerflächen sind gefragt. Eine Schreinerei ist deshalb seit der Gründung geblieben - auch ohne Mietzuschuss. Andere ehemalige Existenzgründer sind inzwischen derart gewachsen, dass sie größere Räume suchen mussten. Zum Beispiel der erste Mieter des Gründungszentrums, "Safety First", der eigene Räume an der Agnes-Pockels-Straße bezogen hat. Oder "Black Noise" mit neuen Räumen in der Giesenheide.