Hilden: Kompromiss für den Reichshof gefunden
Bürgerinformation: Anwohner der Mühlenstraße und der Investor einigten sich auf zwei Zufahrten für die geplante Tiefgarage.
Hilden. Ein Kompromiss ist gefunden. Bei der Bürgerversammlung am Donnerstagabend zum Verkehrskonzept rund um den neuen Reichshof einigten sich die Vertreter der Mühlenstraßen-Anwohner mit dem Investor. Die für beide Seiten tragbare Lösung sieht für die geplante Tiefgarage mit 120 Plätzen eine Zufahrt von der Hochdahler- und eine Ausfahrt zur Mühlenstraße vor.
Damit erreichten die Anwohner, dass die zusätzliche Belastung ihrer Straße gegenüber früheren Plänen geringer ausfällt. Der Bauherr akzeptiert, dass durch die Einfahrt das Sockelgeschoss in der Hochdahler Straße durchbrochen wird. Der Mehraufwand sei tragbar, so Reichshof-Geschäftsführer Arnd Bogatzki.
Zur Diskussion im Jugendheim von St. Jacobus unter Moderation von Alt-Bürgermeister Günter Scheib waren rund 80 Bürger gekommen. Einige hatten die Planungsunterlagen der Stadt und die Gegenvorschläge der Anwohnerinitiative aus dem Internet ausgedruckt. Interessierte Ratsmitglieder hielten sich in den hinteren Reihen auf, wollten die Anwohner sprechen lassen. Bürgermeister Horst Thiele als Vertreter der Stadt und Pfarrer Ulrich Hennes von der Gemeinde St. Jacobus ergänzten die Gesprächsrunde.
Den Anwohnern, vertreten durch Sabine Lipken-Simon und Renate Jahrstorfer, war vor allem wichtig, dass die Mühlenstraße nicht über das jetzige Maß hinaus durch Autos belastet wird. Die aus dem Publikum gestellte Frage "Was ist mit unserer Lebensqualität?" fasst die Sorge der Anwohner um Lärm und Abgase zusammen. Der durch Engstellen verkehrsberuhigten und durch Falschparker blockierten Straße trauten die Bürger keinen weiteren Verkehr zu.
Eine wichtige Frage der Anwohner war, ob die Tiefgarage rein privat für die Mieter der Anlage oder öffentlich für Kunden der Geschäfte zur Verfügung stehen soll. Bogatzki stellte dazu klar, dass nur zehn bis 20 Prozent der Parkplätze normale Tiefgaragenplätze sein werden.
Diese Stellplätze müsse er wegen seines Vertrages mit der Kirche für Besucher der Gemeindeeinrichtungen anbieten. Auf dem überwiegenden Teil der Flächen wolle er so genannte Doppelparker bauen - Hubsysteme, durch die sich jeweils zwei Autos einen Platz teilen können. "Das geht in einer öffentlichen Tiefgarage nicht", stellte Bogatzki fest.
Die gefundene Verständigung soll Grundlage der Entscheidung des Stadtentwicklungsausschusses am 5. Mai werden. Ein Problem der Mühlenstraße fasste Scheib am Schluss in einen Auftrag an Thiele: "Nehmen Sie die Blockierungen durch Falschparker im Rat auf." Die Anwohner kommentierten das mit Applaus.