Hilden: Kultband verabschiedet sich
Musik: Im Festzelt auf dem Alten Markt gab die Hochhaus-Oldie- Band ihr letztes offizielles Konzert.
Hilden. Hitze breitet sich unter dem Zeltdach aus, immer mehr Menschen drängen ins Innere. Schnell ist das riesige Schützenzelt rappelvoll. Trotzdem quetschen sich noch Besucher auf die Bierbänke, andere lehnen sich an einen der wenigen Stehtische. In einigen Ecken tanzen vereinzelt Pärchen, viele Besucher singen die Texte der Country- und Popmusik mit, die live gespielt wird. Am Freitagabend trat die Hildener Hochhaus-Oldie-Band zum letzten Mal auf.
Die vielen treuen Fans der Kultband strömen in das Zelt, um sich das letzte Konzert der Band nicht entgehen zu lassen. Einer dieser Fans ist Helga Scharrenberg. "Die Band ist die Nummer eins in Hilden", offenbart sie begeistert. Über zehn Jahre kenne sie die Band schon und sei hin und weg. "Sie sind eine echte Hildener Tradition", sagt sie. 20 Jahre hat die Band in verschiedenen Zusammensetzungen gespielt.
Theo Stockem ist eines der Gründungsmitglieder und hat die gesamte Karriere seiner Musikgruppe miterlebt. "Die Band ist quasi in einem kleinen Hochhaus entstanden, deshalb auch der Name", sagt der Gitarrist. Nach so langer Zeit der Zusammenarbeit wolle die Band nun endlich einen Schlussstrich ziehen, sagt er - aus privaten Gründen und wegen der langen Zeit, die die Mitglieder zusammen gespielt haben.
"Wir waren nie wirklich ernste Musiker, sondern immer sehr lustig. Wir haben Musik nicht für uns, sondern für die Menschen gemacht", verdeutlicht Stockem. Sängerin Yvonne Tschacher, die seit seit etwa einem Jahr zur Band gehört, ergänzt: "Natürlich wird keiner mit der Musik aufhören." Das würde bei einem Musiker gar nicht gehen, sagt sie - und verteilt währenddessen eifrig Autogramme an die Fans.
"Es war eine stressige, aber lustige und schöne Zeit", lautet Stockems Fazit nach 20 Jahren. Bei einem Auftritt vor zwölf Jahren am Blauen See in Ratingen, erinnert sich der Gitarrist, habe es so stark geregnet, dass alle Fans auf die überdachte Bühne geflüchtet seien. "Dann haben wir eben mit akustischer Gitarre und Akkordeon für Stimmung gesorgt", schwelgt er in Erinnerungen.
Auch Musikliebhaber Reiner Siepen lässt sich den Auftritt nicht entgehen. Ganz locker tanzt er auf dem Parkett. "Der Boden ist zwar nicht gerade fürs Tanzen geeignet, aber die Stimmung ist sehr gut", sagt er lächelnd.