Rote Frucht lockt die Massen
erdbeerfest Auf dem großen Hof von Landwirt Weeger feierten mehr als 1000Besucher. Aus der ganzen Region kamen die Gäste nach Langenfeld.
Langenfeld. Nieselregen, kühle Temperatur, Übertragung der Fußball-WM - unter solchen Vorzeichen wurde das 33. Erdbeerfest des RKV Schwarz-Weiß am frühen Samstagnachmittag eröffnet. Auf dem großen Hof von Landwirt Weeger konnten die Gäste zunächst gezählt werden. Die drei jungen Damen im roten RKV-Bedienungsshirt, für den Ausschank der Lambada-Bowle zuständig, hatten sich untergehakt und schunkelten sich zur Musik - noch aus der Konserve - warm. Dagegen bereiteten 20Helferinnen im Wirtschaftsraum des Hofes große Schüsseln frischer Erdbeeren und die seit einigen Jahren beliebte Erdbeerpizza vor. Nebenan wurden die großen Erdbeerkuchen belegt.
Vom frühen Abend an aber füllte sich der Hof zusehends. Mehr als 1000 Gaste, darunter ganze Cliquen aus Düsseldorf und dem Kreis Mettmann, fanden schon traditionell den Weg zum Erdbeerfest. "Wir kommen seit vier Jahren", sagt Sandra H., "wir machen hier richtig Party und treffen viele Freunde."
Ähnlich geht es der Gruppe aus Haan, die sich Bowle und Bier schmecken lässt. "Das Erdbeerfest ist Kult", sagen sie und heben die Gläser. Und eine große Abordnung der Richrather Sebastianer mit Brudermeister Rainer Keip gratuliert zum Jubiläum, 33Mal Erdbeerfest, bringt einen großen Clown und ein Geldpräsent mit.
1978 wurde das Fest aus der Taufe gehoben und seitdem jedes Jahr gefeiert. 1979 sogar zwei Mal. "Da hat es so geregnet, dass wir beschlossen, das Fest in der folgenden Woche zu wiederholen", erinnert sich Renate Wolter, die Frau des RKV-Vorsitzenden. "Das wäre heute nicht mehr möglich, weil die Vorbereitungen zu umfangreich geworden sind", sagt Wilfried Wolter.
Das Fest hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. Verkehrskadetten regeln den Verkehr, eine Security-Mannschaft sorgt dafür, dass alles in fröhlich-friedlichen Bahnen verläuft. Die Polizei ist mit vier Wagen präsent. "Es soll ein schönes Fest bis zum Schluss bleiben. Wir sichern auch das Gelände um den Hof", sagt Erster Hauptkommissar Hubert Ibisch. "Keine besonderen Vorfälle", meldet die Polizei, als kurz nach Mitternacht am Samstag die Fete endet.
So blieb es auch gestern, als wegen der WM-Übertragung des deutschen Spiels das Fest schon um 18 Uhr zu Ende ging. Bis dahin aber hatte die 70-köpfige Helferschar, die an jedem der beiden Tage im Einsatz war, nach dem zähen Anfang alle Hände voll zu tun, um die Gäste auf demHof und in der großen Scheune zu bewirten.
Ganze Familien wie jene des RKV-Präsidenten Karl-Heinz Ißling beteiligten sich: Ehefrau Sabine ist seit 29 Jahren mit dabei, ihre drei Mädchen Melina (17), Leonie (14) und Marlien (11) verkauften Erdbeerkuchen und bereiteten Schoko-Spieße zu. Auch im Einsatz waren Rolf Kamp und seine Jugendgruppe, die 2011 den Weltjugendtag in Madrid besuchen will und ihre Reisekasse durch Mithilfe beim Erdbeerfest aufbesserte.