Hilden: Leinen los für die Schiffs-Crew
170 Schüler des Elementarbereichs erleben beim Sommerfest im Holterhöfchen ihren ersten großen Auftritt.
Hilden. Statt "Leinen los" hieß es am Samstag beim Sommerfest der Musikschule zunächst "Land unter". Doch für die kleinen Musikanten brach dann doch noch die Sonne durch die graue Wolkendecke.
Bis in den Abend hinein konnten sich die rund 2000 Besucher an diversen Spielen, Kuchen und jeder Menge Musik am Helmholtz-Gymnasium erfreuen.
Bereits seit 25 Jahren nehmen die Musikanten den Aufwand auf sich. Neben der großen Bühne reihen sich Stände unter anderem mit Getränken und Luftballons. Zum diesjährigen Motto "Kommt, Leinen los" ist die Kulisse in Farben der blauen See getaucht.
Besonderer Höhepunkt der Veranstaltung ist der Auftritt der rund 170 Kinder der Elementarstufe - der ersten Lehrjahre an der Musikschule.
Von winzigen Piraten bis zu putzwütigen Matrosen erzählen die Fünf- bis Sechsjährigen mit rhythmischen Bewegungen über das Leben auf See. Eifrig rühren kleine Köche in ihren Schüsseln und die frechen Klabautermänner schneiden Grimassen im Rhythmus zur typischen Seemannsmusik.
Obwohl die Nervosität der Kleinen kaum zu erahnen ist, weiß die Lehrerin der Elementargruppe, Ina Becherer, wie aufgeregt die Schiffs-Crew wirklich ist. "Einige Kinder sind so nervös, dass sie vor dem Auftritt sogar weinen", sagt die 45-Jährige. Wenn es aber so weit sei, hätten sie sehr viel Spaß.
Bis zu fünf Wochen hat sie mit sieben weiteren Kolleginnen die Vorführung mit den Kindern eingeübt. Dabei wurde vor allem ihr Taktgefühl geschult. "Im Elementarbereich lernen die Kinder erst einmal ihre Bewegungen zu kontrollieren", sagt Becherer. Dabei würden sogar die größten Rabauken zu disziplinierten Musterschülern.
Die aufwändigen Aufführungen wie beim Sommerfest seien ein großes Erlebnis für die Kinder, sagt Musikschulleiter Karl Hentschel: "Das brennt sich bei den Kleinen ein." Deshalb will die Musikschule dem Nachwuchs ein positives Erst-Erlebnis verschaffen, das den Kindern Selbstvertrauen gibt.
Finanziell unterstützt wird die Musikschule dabei nicht nur durch den Förderverein, auch Eltern und Schüler nehmen große Anstrengungen auf sich. "Die Helfer investieren sehr viel Zeit in die Organisation und in die Kostüme der Kinder", sagt Besucherin Sabine Gaida (41).
Gisela Munreal (65) und ihr Mann Manfred (71) sind vor allem von der Atmosphäre begeistert: "Genauso schön wie es jetzt ist, soll das Fest auch bleiben", sagt sie zufrieden.