Monheim: Planspiele mit Zündstoff
Rheinbogen: Die Stadtverwaltung hat ganz konkrete Ideen für die Freizeitgestaltung gegenüber der Altstadt. Allerdings sind betroffene Vereine wenig begeistert und fühlen sich hintergangen.
Monheim. Man stelle sich vor: Von der Altstadt geht es hinüber ins Deichgebiet. Beim Schlendern über die Allee Am Werth liegt links ein kleiner See. Rechts toben Kinder in einer Indoor-Halle. Von weiter hinten sind Hammergeräusche des Abenteuerspielplatzes zu hören. Willkommen in Planspielen der Stadtverwaltung. Das Problem: Die fünf involvierten Vereine wissen nicht so recht, wie ihnen geschieht.
Es geht um das so genannte Projekt Landschaftspark Rheinbogen. Die Politik wird sich am Donnerstag im Planungsausschuss damit beschäftigen. Vorab gab es Gespräche zwischen der Stadt und Betroffenen. Denn da sind die Reiter, der Schäferhundeverein, die Schützen, der 1.FC Monheim und der Abenteuerspielplatz mit seiner Suche nach einer festen Bleibe. Letzterer, so die Idee aus dem Rathaus, soll zwischen Reitverein und Fußballern angesiedelt werden. Das Problem: Auf dem Gelände sind seit langem die Hundefreunde zu Hause. Die werden in Richtung Bootshaus weiter nördlich verlagert - schlägt die Stadt vor.
"Es gab ein sachliches Gespräch. Die Planung ist so, dass alle als Gewinner rausgehen werden", schildert es Thomas Waters, oberster Stadtplaner im Rathaus. Die Kernaussage sei, eine Fläche für die Bevölkerung zu schaffen, wo man auf Wiesen spielen und entspannen könne. Die Indoor-Halle, wie etwa das Trampolino in Hilden, sei zweitrangig. Dafür brauche man ja auch erst einmal einen Investor.
Vereinsvertreter sehen die Sache freilich ganz anders: Andrea Stamm, Vorreiterin für den Abenteuerspielplatz, fühlt sich verschaukelt. "Uns wurde von der Stadt vorgeschlagen, auf das Gelände des Schäferhundevereins zu gehen. Als ich deren Vorsitzenden angerufen habe, wusste der von nichts", erzählt sie. Und auch aus Reihen der Reiter kommt vor allem eines: Misstrauen gegenüber der Stadtverwaltung. "Die wollen uns gegeneinander ausspielen", ist da zu hören. Und es sei bezeichnend, dass auf Anfrage bei verschiedenen Fraktionen die noch gar nichts von den Plänen des Rathauses gewusst hätten.
Im Vorfeld des Planungsausschusses formiert sich Widerstand. Es gab ein Gespräch der betroffenen Vereine - und zwar gezielt ohne einen Vertreter der Stadtverwaltung. Es soll eine gemeinsame Linie her. Die soll demnächst formuliert werden.