Langenfeld: Bauboom - Eine Stadt, die Maßstäbe setzt
Für knapp 20 Millionen Euro vergibt Langenfeld in diesem Jahr Aufträge an das Handwerk.
Langenfeld. An der neuen Stadt wird 2009 besonders eifrig gebaut. Mehr als 18 Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung. Ein hausgemachtes Konjunkturpaket, mit dem das schuldenfreie und dank florierender Unternehmen steuerlich starke Langenfeld Maßstäbe setzt.
Da erscheinen die 1,1 Millionen Euro, die die Stadt noch in diesem Jahr aus dem Bundesprogramm zum Ankurbeln der Wirtschaft abrufen will (Kasten), als Sahnehäubchen.
In aller Frühe wurde am Donnerstag der "Grundstein" für ein weiteres Wahrzeichen des modernen Langenfelds gelegt. Dort, wo ab dem 25.September bis zu acht Meter hohe und bei Dunkelheit illuminierte Fontänen auf dem Marktplatz in die Höhe schießen sollen, hievte ein Autokran die 40 Tonnen schwere Pumpenkammer fürs Wasserspiel sicher in die vier Meter tiefe Grube.
Gegen 8 Uhr saß auch der zehn Tonnen schwere Deckel an seinem Platz. Der große Knall wie beim Absturz der 600000-Euro-Mack-Stele im September 2008 blieb aus.
"Wir liegen mit der Umgestaltung des Marktplatzes im Zeitplan. Nächste Woche fangen wir mit dem Verlegen der Platten vor der Westseite an", sagt Franz-Josef Frank, der den Fortgang der Arbeiten des zwei Millionen Euro teuren Projekts für die Stadt begleitet.
Bereits zur Hälfte gepflastert ist der ebenfalls von Siegfried Czock (Düsseldorf) geplante Reusrather Schützenplatz Trompeter Straße/Bienenweg. Frank: "Dort soll am 24. Juli und damit zwei Wochen vor dem Schützenfest alles fertig sein." 800000 Euro kostet der Dorfplatz.
Bei der 15,5 Millionen Euro teuren Feuerwache gibt es nach zweijähriger Bauzeit nur noch Feinarbeiten zu erledigen. Am 26. Juni um 18 Uhr werden das neue Gebäude und eine 700000 Euro teure Drehleiter von Bürgermeister Magnus Staehler (CDU) ihrer Bestimmung übergeben.
Für die baulichen Verbesserungen muss die Stadt ans "Sparbuch" gehen. Die Rücklage sinkt von 35 auf 20 Millionen Euro. "Goldene Zeiten gibt es nicht ständig", sagt Kämmerer Detlev Müller.
Die Wirtschaftskrise erreicht Langenfeld. Angst und Bange wird dem Hüter des Stadtsäckels bei geschätzten Mindereinnahmen für die Einkommenssteuer von 2,75 Millionen Euro in diesem und 7,51 Millionen Euro im nächsten Jahr nicht. Müller: "Die Rücklage reicht aus, um die Talsohle zu durchschreiten."
Der Ansatz von 56 MillionenEuro für die Gewerbesteuer bleibe realistisch. Nach der Absenkung auf den niedrigsten Hebesatz (360 Prozentpunkte) für vergleichbare Städte in NRW habe man einen dicken Fisch an Land ziehen können. "Und ein zweiter Großer ist bereits an der Angel", sagt der Kämmerer.