Hilden: Rehkids räumen im Wald auf
Aufräumaktion: Sogar Gummistiefel und Keramikplatten landen in den Müllsäcken.
Hilden. Den Rückzug in die Natur und eine vollkommene Reinheit und Schönheit symbolisierte der Wald in der Romantik. Doch der Anblick, den der Stadtwald heutzutage bietet, ist mancherorts weit entfernt von jeder romantischen Vorstellung. Zigarettenkippen und Glasscherben auf den Wegen und zwischen dem Laub prägen das Bild. Deshalb räumte der Kindergarten "Rehkids" an der Lievenstraße am Samstag ordentlich im Wald auf. 18 engagierte Familien hatten sich für die Säuberung des Waldes gemeldet.
Die Idee für das Projekt stammt von einem Kindergarten in Monheim. "Im Elternrat haben wir das Thema angestoßen und dann beschlossen, den Wald ebenfalls von Schmutz zu befreien", sagt Kindergartenleiterin Barbara Päth. Da der Kindergarten unmittelbar am Stadtwald steht, sind die Kinder dort öfters unterwegs, um die Natur kennen zu lernen und über sie zu lernen.
"Während die Kinder die Wege erkunden, stoßen sie oft auf sehr viel Müll", sagt Päth. Deshalb müsse im Wald wieder dringend Sauberkeit einkehren. Bevor aber die putzwütige Truppe loslegen kann, stellen die Eltern und die Kleinen sicher, dass genügend Eimer, Beutel und Zangen für alle zur Verfügung stehen. Besonders Handschuhe sind Pflicht, damit sich die Kinder vor dem Schmutz schützen können. Zur Sicherheit ihrer Schützlinge heben ausschließlich die Erwachsenen die Glasscherben auf, damit sich die Kleinen keinesfalls verletzen.
Ylva Birkheuer (31) begleitet ihre vierjährige Tochter in den Wald. Sie ist von dem Projekt des Kindergartens begeistert. "Es ist eine super Idee", sagt sie. "Die Kinder halten sich sehr häufig im Wald auf. Dann ist es natürlich schön, wenn er sauber ist." Auch Familienvater Stefan Hartz wünscht sich einen sauberen Wald. "Oft entdecke ich hier sehr viel Verpackungsmüll", erzählt der 33-Jährige.
Bereits in den ersten Minuten auf dem Weg zum Kriegerdenkmal ertönen die aufgeregten Rufe der Kleinen: "Da ist Müll." Aufmerksam und schon fast penibel achten sie auf jede Kleinigkeit. Die beiden sechsjährigen Mädchen Alina und Franziska zeigen voller Stolz ihre fast vollen Eimer. "Wir haben ganz viel Plastik gefunden", sagen sie zufrieden.
Alina entdeckt sogar Handschuhe, die an einem Strauch hängen, und wirft sie ebenfalls in den Eimer. Nach zwei Stunden fleißiger Suche bergen vier große Plastiksäcke und die Eimer der Kinder allerhand skurrilen Abfall: Sogar Gummistiefel, Keramikplatten und Metalldrähte liegen in den Säcken.