Hilden: Schock am Morgen - Lastwagen kracht gegen Fachwerkhaus

Ein Lkw-Fahrer fährt gegen das Haus an der Hülsenstraße – und reißt die Bewohner aus dem Schlaf. Geschätzter Sachschaden: 100 000 Euro.

<strong>Hilden. So unsanft ist Petra Lotze sicher noch nie aus dem Schlaf gerissen worden: "Ich lag im Bett und habe plötzlich einen lauten Knall gehört", erzählt die Bewohnerin des Fachwerkhauses an der Hülsenstraße. Sofort danach habe sie realisiert, was passiert ist: Ein Lastwagen ist gegen ihr Haus gefahren - "gegen die Küche". Ein Schock in den Morgenstunden. "Das muss man erst mal verkraften", sagt sie - und schaut auf die Schäden, die der Laster hinterlassen hat: Die Ecke der Fassade ist zertrümmert, in der Wand klafft ein Loch. Unter dem zerquetschten Führerhäuschen liegt ein umgefahrener Begrenzungspfahl, daneben Schutt und Trümmer der Wand. Innen drin bietet sich ein ähnliches Bild: Vom Küchenschrank und dessen Inhalt ist nicht mehr viel übrig geblieben. Wie es dazu gekommen ist, rekonstruiert die Polizei folgendermaßen: Ein Lkw war gegen 8.10 Uhr auf der Hülsenstraße, Ecke Niedenstraße, im Industriegebiet an der Stadtgrenze zu Düsseldorf unterwegs und fuhr - vermutlich ohne den Gegenverkehr zu beachten - wegen eines geparkten Lastwagens am Fahrbahnrand auf die Gegenspur. Der Fahrer eines entgegenkommenden Lastwagens, ein 31 Jahre alter Mönchengladbacher, hätte nicht mehr rechtzeitig bremsen können. Um einen Frontalzusammenstoß zu verhindern, lenkte er seinen Wagen von der Straße - in das Fachwerkhaus. Ein Zusammenstoß der Laster ließ sich aber auch durch das Ausweichmanöver nicht mehr vermeiden. Der 31-jährige Fahrer wurde bei dem Unfall leicht verletzt. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf mindestens 100 000 Euro.

Bewohner unter Schock: Erst Einbruch, dann Unfall

"Zum Glück war während des Aufpralls niemand in der Küche", sagt Petra Lotze, die mit ihrem Sohn in dem historischen Fachwerkhaus wohnt. Aber auch so sei es ein Schock: In diesem Monat war zu allem Überfluss auch noch bei den Lotzes eingebrochen worden - "das ist natürlich alles ein bisschen viel auf einmal."

Etwa zwei Stunden nach dem Unfall zieht ein Abschleppwagen den Laster von der Straße. Erst dann ist das Ausmaß der Schäden an dem Haus richtig zu erkennen. Trotz der Beschädigung der Wand ist das Haus aber weiter bewohnbar, die Statik sei nicht beeinträchtigt, heißt es am Unfallort.