Hilden: Umfrage - eine sehr gute Einkaufsstadt
Die Hildener Innenstadt ist bei Kunden und Einzelhändlern gleichermaßen beliebt. Besonders gut kommen nach einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer die angenehme Atmosphäre, die kurzen Wege und der Mix aus neuen und traditionellen Geschäften an.
Hilden. Zufriedene Gesichter wohin man auch schaut: Die Kunden- und Geschäftsbefragung der Industrie- und Handelskammer (IHK) lässt Kunden und Einzelhändler, Stadtverwaltung und Stadtmarketing gleichermaßen strahlen. Ulrich Hardt, der die Umfrage leitete, attestiert Hilden sehr gute Werte, "die so nicht selbstverständlich sind und die sich nicht leicht toppen lassen".
Besonders gut kommen bei den befragten Kunden die angenehme Atmosphäre, die kurzen Wege und der Mix aus neuen und traditionellen Geschäften an - so gut, dass die Kunden im Durchschnitt 35,43 Euro pro Einkauf in der Stadt ausgeben. Zum Vergleich: In Monheim ergab die IHK-Umfrage durchschnittliche Ausgaben von 17,80 Euro, in Heiligenhaus 19,06 Euro.
Die Gründe für die hohen Werte sind vielfältig. Einerseits ist die Kaufkraft der Hildener höher als in anderen Städten, andererseits zentrieren sich die Einkaufsmöglichkeiten tatsächlich nur auf die Innenstadt. "Darauf hat die Verwaltung in der Vergangenheit viel Wert gelegt. Den berühmten Supermarkt auf der grünen Wiese wollten wir immer vermeiden", so der für die Wirtschaftsförderung zuständige Dezernent Norbert Danscheidt. Hardt pflichtet dem bei: "Andere Städte sind auch oft mehrpolig, haben mehrere Zentren wie zum Beispiel Haan und Gruiten. In Hilden spielt sich in der Tat alles in der Innenstadt ab."
Ermittelt wurde bei der Befragung auch, wer sich durch Mittelstraße, Bismarck-Passage und Co bewegt: In erster Linie sind dies Hildener (77 Prozent), 14 Prozent der Kunden kommen aus dem übrigen Kreisgebiet, weitere 14 Prozent aus anderen Städten der Umgebung. "Das zeigt, dass die Koppelung von Wohnen und Versorgen überwiegt", schloss Hardt aus diesen Werten.
Positiv fielen auch die Antworten auf die Frage aus, wie häufig sich die Kunden in der Innenstadt aufhalten: 58 Prozent gaben an, dass sie täglich in die Fußgängerzone kommen, 24 Prozent einmal in der Woche. Und als Sahnehäubchen: 75 Prozent der Befragten bleiben in der Regel auch über eine Stunde. In Monheim machen dies nur 36 Prozent, in Heiligenhaus nur 27 Prozent.
Ganz makellos fiel die Bilanz der Kunden allerdings doch nicht aus: Als negativ wurden die Baustellen der Innenstadt genannt, auch Lieferverkehr und Billigläden wurden kritisiert. Viele vermissen zudem ein Angebot an Unterhaltungselektronik. "Diese Äußerungen muss man aber mit der Lupe suchen", betonte Hardt.
Befragte 302 Kunden wurden Mitte April befragt, zudem 157 Geschäfte und 63 Dienstleister an Mittel- und Schulstraße, Bismarckpassage, Axlerhof, Warrington-Platz, Markt und Marktpassage. "Der Rücklauf der Geschäftsbefragung lag bei knapp 100 Prozent, ist also repräsentativ", so Ullrich Hardt.
Umsätze 99 Millionen Euro wurden in den 157 Läden erwirtschaftet, davon unter anderem 30 Prozent im Textil- sowie zehn Prozent im Lebensmitteleinzelhandel.
Verkaufsfläche 30 Prozent aller Läden sind kleiner als 50 Quadratmeter, 36 Prozent sind 51 bis 100 Quadratmeter groß, 31 Prozent über 100 Quadratmeter, drei Prozent über 1000 Quadratmeter.
Tradition 34 Prozent der Geschäfte sind seit 2000 in der Innenstadt entstanden, 50 Prozent nach 1990 und 23 Prozent vor 1990.
Öffnungszeiten 60 Prozent der Geschäfte haben montags bis freitags in einem Zeitkorridor von 10 bis 18.30 Uhr geöffnet, samstags haben 79 Prozent bis 16 Uhr oder länger geöffnet.