Hilden: Umzug mit 60.000 Büchern

Wegen umfangreicher Umbauarbeiten bleibt die Stadtbücherei vom 10. bis 28. August geschlossen.

Hilden. 75.000 Medieneinheiten auf drei Etagen, 150.000 Besucher im Jahr und damit die am meisten frequentierte Bildungseinrichtung in Hilden: Es sind beeindruckende Zahlen, die der Dezernent für Schule, Sport und Kultur, Reinhard Gatzke, rund um die Stadtbücherei präsentiert. "Aber", sagt er weiter, "diese hohe Taktzahl hinterlässt natürlich ihre Spuren - zumal nach 16 Jahren."

Daher schließt die Bücherei vom 10. bis 28. August ihre Türen, um renoviert und modernisiert zu werden. "Zunächst sind das Erdgeschoss und Teile der ersten Etage an der Reihe", sagt Bibliotheksleiterin Claudia Büchel, die den meisten Büchereibesuchern noch unter ihrem Mädchennamen Lemke bekannt ist: "Außerdem bringen wir das dritte Obergeschoss, in dem unsere Mitarbeiterinnen ihre Arbeitsplätze haben, auf einen adäquaten Stand."

2011 und 2012 sind weitere Modernisierungsschritte geplant. "Dann werden die Kinder- und Jugendbuchabteilung aufgewertet und der Sachbuchbereich themenorientierter aufgestellt", so Büchel.

Das Gros der jetzt anstehenden Arbeiten passiert im Erdgeschoss, das laut Büchel "ein fast neues Gesicht erhält". 45.000 Euro kostet das Ganze, 60 Prozent gibt das Land Nordrhein-Westfalen als Zuschuss. Der Eigenanteil der Stadt beträgt damit noch etwa 18.000 Euro.

Kernstück des Umbaus ist die neue Servicetheke im Eingangsbereich. Büchel: "Sie wird rund und höhenverstellbar sein. Schließlich ist unsere kleinste Mitarbeiterin 1,44 Meter klein, während die größte 1,80 Meter misst."

Die Vorbereitungen für den Umbau haben bereits begonnen. So wird seit Montag die alte Rücksortieranlage demontiert. "Mit der Anschaffung der Selbstverbuchungsgeräte ist das alte Fließband unter der Decke schon seit zwei Jahren überflüssig. Jetzt kommt es endgültig weg", sagt Büchel.

Anschließend wandern die insgesamt etwa 4.000 Taschenbücher von der Parterre ins erste Obergeschoss. "Damit haben wir alle Romane, die gebundenen und die Taschenbücher, auf einer Etage." Diese Umstrukturierung ist das Resultat einer Kundenbefragung. Büchel: "Von rund 500 Befragten sprachen sich gut 60 Prozent dafür aus, die Romane künftig gemeinsam an einer Stelle zu präsentieren."

Damit wird das Erdgeschoss frei für neue Kapazitäten. "Dort wird gewissermaßen unsere Verbraucherzentrale eingerichtet", sagt die Büchereileiterin: "Eine Infotheke mit Literatur aus den Bereichen Beruf, Geld, Recht und Alltag."

Die Palette reicht von Nachschlagewerken zur Steuererklärung über die besten Geldanlagen bis hin zur Rechtslage im Streit am Gartenzaun. "Außerdem wird es eine Abteilung ,Generation plus’ geben", sagt Büchel. Ob Wohnen im Alter, Erben und Vererben, Internet für Senioren oder Großdruckbücher - "die Senioren sollen hier voll auf ihre Kosten kommen".

Farbe kommt schließlich auch noch ins Spiel, denn die Umbauphase wird dazu genutzt, das Erdgeschoss neu zu streichen, und auch der Boden wird generalüberholt.