Langenfeld 2021 kommt der große Umbau

Langenfeld. · Zwar ist noch kein Betreiber für den zur Belebung der Ortsteilmitte benötigten Supermarkt gefunden. Und Spielhallen ballen sich weiter. Doch des Büro MWM soll nun die Detailplanung für den baldigen Baustart vorantreiben.

Am Immigrather Platz ist ein großer Lebensmittelmarkt am Südende (rechter Bildrand oben) geplant.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Manche Autos umrunden den Tannenbaum recht flott. Ansonsten dreht sich in der Gegend um den Kreisverkehr am Immigrather Platz alles langsamer als erhofft. Immerhin fünfeinhalb Jahre ist es her, dass der Kölner Stadtplaner Dominik Geyer in einem Gutachten dringenden Handlungsbedarf für eine Neugestaltung dieses Ortsteilzentrums angemahnt hatte. Der Immigrather Platz strahle „weder eine angenehme Atmosphäre aus, noch besitzt er Aufenthaltsqualität“. Nach dem abgebildeten Entwurf der Aachener Planungsgruppe MWM soll sich dies ändern. „Für 2021 ist der Baubeginn geplant“, versicherte der städtische Chefplaner Ulrich Beul.

Der Haken: Ein Betreiber für einen künftigen Supermarkt am Südende des langgezogenen Platzes als Anziehungspunkt für ein belebtes Immigrather Ortsteilzentrum ist laut Beul noch nicht gefunden. „Es gibt Interessenten und wir reden mit Projektentwicklern, können aber noch keinen Vollzug melden.“ Hieran knüpft sich auch der für solch einen Neubau und Parkplätze erforderliche Grundstückserwerb.

Image des Immigrather Platzes soll verbessert werden

Beim Ratsbeschluss war solch ein Lebensmittelmarkt für die umliegenden Wohngebiete Kern des Planungsauftrags. Nicht nur gestalterisch soll sich in dem heute von fünf Spielhallen und Wettbüros geprägten Viertel etwas ändern. Vor allem durch deren Verringerung soll sich das Image des Immigrather Platzes verbessern. Seit zwei Jahren ist er als so genannter „gefährlicher Ort“ nach dem Polizeigesetz eingestuft, damit sich in ansässigen Etablissements nicht länger Mitglieder krimineller Clans zur Verabredung von Straftaten treffen können. Schließlich müssen Inhaber und Besucher durch die behördliche Einstufung jederzeit mit polizeilichen Kontrollen oder gar – wie seither schon mehrfach geschehen – einer Großrazzia rechnen.

Die Stadtverwaltung arbeitet laut Ordnungsamtschef Christian Benzrath daran, die Zahl der Spielhallen dort zu verringern. Nach dem geänderten Glücksspielstaatsvertrag muss deutschlandweit seit Dezember 2017 der Mindestabstand zwischen zwei Zockerbetrieben 350 Meter betragen, so dass Spielsüchtige etwas weniger verführt werden. Diese festgeschriebene Distanz sei am Immigrather Platz sowie dem angrenzenden Abschnitt der Solinger Straße gleich mehrfach unterschritten. Weil er nur einem der bisherigen Betreiber den beantragten Fortbestand genehmigt habe, befinde sich die Stadtverwaltung in einem Rechtsstreit mit abgelehnten Mitbewerbern.

Verwaltungsgericht hat noch keine Entscheidung getroffen

Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat noch keine Entscheidung getroffen, deswegen läuft auch zweieinhalb Jahre nach Inkrafttreten der verschärften Glücksspielbestimmungen alles wie gehabt. Mit Blick auf den für 2021 angekündigten Baubeginn soll laut Planungsamtsleiter Stephan Anhalt das Büro MWM jetzt seinen Vorentwurf (siehe Info-Box) detailliert vorantreiben, mit dem es sich im Februar 2019 gegen Mitbewerber durchgesetzt hatte. „Man kann dieses Gesamtkonzept ja auch in Teilen umsetzen“, sagt Anhalt. „Zum Beispiel im nördlichen Bereich beim heutigen Kreisverkehr beginnen und später erst den südlichen Bereich anpacken. Wobei es schon gut wäre, die Anforderungen des Supermarktbetreibers noch in dieser Detailplanung zu berücksichtigen.“