Langenfeld Förster gibt Entwarnung für das Wäldchen

Langenfeld. · Bei einem Rundgang informierten Förster Karl Zimmermann und Stadtplaner Stephan Anhalt die Anwohner über den Zustand des fünf Hektar großen Areals. Sie räumten mit dem Gerücht auf, dort solle gebaut werden.

60 Teilnehmer besuchten mit Karl Zimmermann (M.) das Wäldchen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Das Wäldchen in Langfort bewegt die Gemüter der Anwohner. Erst kürzlich mussten auf dem rund fünf Hektar großen Areal 75 Berg-Ahornbäume gefällt werden, die der Rußrindenkrankheit zum Opfer gefallen waren. Förster Karl Zimmermann vom Landesbetrieb Wald und Holz in Nordrhein-Westfalen (NRW) hatte die Anwohner gemeinsam mit Stadtplaner Stephan Anhalt für Donnerstag zu einem Rundgang eingeladen, um über die Zukunft des Wäldchens zu informieren.

Rund 60 Teilnehmer trafen sich an der Brücke über den Galkhausener Bach. Darunter war auch Annette Röttgen, die sich sorgt, dass immer mehr Grün verschwinde und „alles abgeholzt wird“. Diese Bedenken teilt Peter Rüffert. Er sagt, nach den Fällungen sehe der Wald „sehr ungepflegt“ aus, es gebe „kahle Stellen“, und er glaubt, das „wird sich nicht automatisch regenerieren“. Stephan Anhalt trat gleich zu Beginn des Rundgangs dem Gerücht entgegen, das Areal solle Baugebiet werden. „Es wird nicht gerodet“. Im Gegenteil: Das Langforter Wäldchen gehöre der Stadt, sei nach Naturschutzrecht „geschützter Landschaftsbestandteil“ und eine wichtige Ausgleichsfläche für das Klima.

Die Fällungen der Berg-Ahornbäume in diesem und im vergangenen Jahr seien notwendig geworden, weil die Sporen des schwarzen Pilzes für Menschen gefährlich sind und beim Einatmen die Lunge schädigten. Die kranken Bäume seien nicht mehr zu retten und sterben ab. Eine Teilnehmerin klagte darüber, dass Stämme von Bäumen, die bereits im vergangenen Jahr gefällt worden waren, im Wald liegen geblieben sind. Andere monierten, auch gesunde Bäume seien beim Kappen in Mitleidenschaft gezogen worden, und teilweise hingen noch dicke Äste locker an den Bäumen.

„Bei Sturm kann solch ein Knüppel runter hauen und jemanden verletzten“, meinte Christa Beseke. „Das ist ein Wald und kein Park“, stellte der Förster klar. „Ich lasse einen Teil des Holzes bewusst liegen.“ Viele Insekten benötigten totes Holz, um sich zu vermehren. Die Trockenheit der vergangenen Jahre mache selbst den Kiefern in Langfort zu schaffen. „Die kommen eigentlich damit klar und wachsen gut auf sandigem Boden – trotzdem sind hier einige eingegangen.“ Ebenso die Fichten und Eschen. Letztere sind teilweise von Pilzen befallen.

Karl Zimmermann möchte das Wäldchen unter anderem mit amerikanischen Roteichen aufforsten. „Die stehen schon am Segelflugplatz in Wiescheid und in Galkhausen, fehlen hier aber komplett.“ In die Lichtungen werde er Stil-Eichen pflanzen. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, soll der Baumbestand insgesamt breiter werden. Da gehörten auch Akazie und Rubinie dazu. Karl Zimmermann versprach, sich um einige Anliegen zu kümmern. Von den Holzfällern beschädigte Stämme würden demnächst noch versiegelt, die Ausschreibung, das Totholz an der Straße zu entfernen, laufe, beruhigte er die teilweise sehr erregten Langforter. Insgesamt zieht der Förster eine positive Bilanz des eineinhalbstündigen Rundgangs: „Die Leute hatten die Möglichkeit, ihre Bedenken loszuwerden.“

Mit Unterstützung des Bürgervereins Langfort und auch mit der Stadtverwaltung wollen die Experten weiter offen über die Zukunft des Langforter Wäldchens diskutieren und Anregungen aufnehmen, sagte Stephan Anhalt.