In der Lese-Ecke nehmen Kinder eine Auszeit

Für die Stadtbibliothek Langenfeld haben 75 Schüler, die die Jugendkunstschule besuchen, bunte Wandbilder gestaltet.

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Langenfeld. Martina Seuser steht zufrieden in der Stadtbibliothek. Um die Leiterin herum ein buntes Farbenspiel: Kinder sitzen auf einem kleinem Sofa. Bunte Bilder hängen an der Wand. Selbstgenähte Stoffschlangen ragen hervor. Eine Kulisse aus gut bestückten Bücherregalen rundet die neue Lese-Ecke für Kinder ab. Philomena hat sich das Buch „Pippi Langstrumpf“ aus dem Regal geschnappt und macht es sich auf dem Sofa bequem. Neben ihr schmökert Jonah in „Duell der Schwerter“. Leiterin Seuser ist froh über das neue Angebot. „Nun können Kinder in einer gemütlichen Atmosphäre lesen und verweilen.“

Die Lese-Ecke ist in Zusammenarbeit mit der Jugendkunstschule (JuKu) Langenfeld entstanden. Die Bibliothek hat die Ecke eingerichtet — mit Sofa, kleinen Hockern und einem Teppichboden. Damit sie jedoch noch schöner wird, fertigten Kinder der JuKu hübsche Wandbilder an, erklärt Janna Kasper, Mitarbeiterin der Stadtbibliothek. Unter Leitung der Kunstdozentin Bärbel Arndt entwarfen und bastelten 75 Mädchen und Jungen mosaikartige große Bilder aus Stoffresten. Für die Motive ließen sie sich von Kinderbüchern inspirieren. So gestalteten sie vier Tafeln, von denen jeweils zwei ein Themenbild ergeben. Das eine zeigt eine Dschungel-Kulisse mit riesiger Schlange, Urwald-Pflanzen und weiteren Wald-Bewohnern. Das andere gewährt Einblick in eine bunte Unterwasserwelt mit Seepferdchen, Delfinen und Seesternen. Entstanden sind die Werke binnen acht Wochen in den JuKu-Kursen.

Den Kindern gefällt ihr Werk. „Wir dürfen sogar unsere Namen daneben kleben“, sagt Lena (8) stolz. „Das Gemeinschaftsprojekt trägt sicher dazu bei, dass die Kinder sich jetzt mit der Bibliothek identifizieren können und öfter hierher kommen“, sagt Suyin Scheid-Henning, Dozentin der Volkshochschule.„Die Lese-Ecke lädt zum Verweilen und Vorlesen ein“, ergänzt Janna Kasper. „Viele Eltern und Großeltern kommen hierher und lesen mit ihren Kindern“. Die ehrenamtlichen Vorlesepaten der Bibliothek können diese Ecke nun auch nutzen.

In Zukunft seien weitere solcher Projekte geplant, sagt Leiterin Seuser. „Die Bibliothek soll immer mehr zum Aufenthaltsort werden.“ Wichtig sei, ergänzt ihre Mitarbeiterin Kasper, „dass sie allen Altersgruppen gerecht wird“.