Langenfeld/Monheim: Kommunen müssen wieder mehr Unterkünfte stellen Anzahl der Geflüchteten in Langenfeld steigt

Langenfeld/Monheim · Grünes Licht vom Gutachter: Vom Brand beschädigte Flüchtlingsunterkunft Unterkunft kann repariert werden.

Die Wilhelm-Würz-Halle in Langenfeld ist als Unterkunft fast vollständig mit Flüchtlingen belegt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Anzahl der Flüchtlinge, die nach Langenfeld kommen, wird in diesem Jahr steigen. Das kündigt Marion Prell, 1. Beigeordnete der Stadt, den Mitgliedern des Sozialausschusses an. „Bundesweit werden rund 160 000 Flüchtlinge in diesem Jahr werwartet. Nach dem Königsteiner Schlüssel bedeutet das 34 000 Geflüchtete für das Land NRW“, so die Beigeordnete. Die Menschen würden dann auf die Kommunen verteilt. „Wir erwarten deutliche Zunahmen, die die Zahlen von 2017 übersteigen“, so die Dezernentin. Zur Unterbringung erklärt sie, dass die Wilhelm-Würz-Halle fast voll mit Flüchtlingen besetzt sei. Eine Unterbringung in den Leichtbauhallen an der Theodor-Heuss-Straße sieht die Dezernentin angesichts des bevorstehenden Winters als problematisch an, sollte es zu massiven Einschränkungen bei der Gasversorgung kommen. Derzeit leben in Langenfeld 616 geflüchtete Personen in Unterkünften der Stadt, (Mai 2022: 584 Menschen).135 von ihnen stammen aus der Ukraine. Weitere 265 Flüchtlinge aus der Ukraine sind derzeit in Langenfeld privat untergebracht. Die Arbeit mit traumatisierten Ukraineflüchtlingen könne anlaufen, nachdem die Aktion Mensch eine Kostenübernahme zugesagt habe. Mit der Förderung sei die Personalfinanzierung abgesichert. Die Stadt übernehme die Miete für die benötigten Räume.

Die in Brand geratene Unterkunft am Winkelsweg/ Industriestraße sei noch nicht wieder hergestellt. Der Gutachter sei vor Ort gewesen und habe bestätigt, dass das Gebäude wieder instand gesetzt werden kann. Eine der beiden an dem Standort stehende Leichtbauhallen werde derzeit teilweise für die Versorgung der Flüchtlinge genutzt, die durch den Brand ihre Räume verloren haben. „Wir müssen keine weitere Flüchtlinge aufnehmen, weil unsere Quote bereits bei 104 Prozent liegt“, sagt der Leiter des Bereichs Ordnung und Soziales Monheims, Sebastian Johnen. Derzeit leben 420 Flüchtlinge aus der Ukraine in Monheim, von denen 270 in eignen Wohnungen untergebracht seien. Die Ukrainer seien Mitte 2022 aus der Statistik rausgefallen, weil sie seitdem Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe beantragen können und keine Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten.