Fußball Incilli kehrt zurück nach Monheim

Monheim. · Zweineinhalb Jahre trug der Verteidiger das Trikot des FC Leverkusen, nun schließt er sich erneut dem Fußball-Oberligisten an.

Abwehrspieler Bahadir Incilli (2.v.r.) zeigte sich in der Vorbereitung des FC Monheim von seiner besten Seite.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Letztendlich ist Fußballspielen ein bisschen so wie Fahrradfahren – man verlernt es nicht. Zu bestätigen ist diese These im Augenblick beim FC Monheim, wo mit Bahadir Incilli ein alter Bekannter zurückgekehrt ist. Schon von 2012 bis 2016 hatte der inzwischen 29-Jährige seine Schuhe für den FCM geschnürt, war dann aber zu alten Freunden zum FC Leverkusen in die Bezirksliga gewechselt, wo er nach einem Aufstieg und einem Abstieg in der aktuellen Spielzeit beruflich bedingt in der Hinrunde nur noch zwei Partien absolvierte.

Nun also der Sprung zwei Spielklassen höher in die Oberliga: Vom Ascheplatz in Opladen, der bei Dunkelheit wegen der funzeligen Beleuchtung das Fußballspielen kaum zulässt, ins Monheimer Rheinstadion, wo die Infrastruktur mit dem Rasen- und dem Kunstrasenplatz, aber auch den modernen Kabinen und dem Vereinsheim fast schon Regionalliga-reif ist.

Gegen Fortuna-Reserve war er
der beste Mann auf dem Platz

Viel Zeit, um sich wieder einzuleben, brauchte Incilli nicht: Schon im ersten Testspiel gegen den Bezirksligisten SC Reusrath (1:1) zeigte der Innenverteidiger seine Qualitäten und beim 1:0-Sieg gegen den Regionalligisten Fortuna Düsseldorf II war er dann der beste Mann auf dem Platz – nicht nur, weil er den Siegtreffer vorbereitete. „Es ist wirklich so als wäre er nie weg gewesen. Dass er Fußball spielen kann, war mir klar. Dass er aber so schnell wieder sein Level erreicht, freut mich um so mehr“, sagt Monheims Trainer Dennis Ruess.

Seine fußballerische Ausbildung erfuhr Incilli in seiner Heimatstadt Leverkusen, von wo aus er nach einem Jahr A-Jugend-Bundesliga mit dem VfL Leverkusen seine Laufbahn im Seniorenbereich startete. Beim Wuppertaler SV schnupperte er Drittliga-Luft, ehe es nach einem kurzen Abstecher zum FC Schalke II zur Fortuna nach Düsseldorf ging.

Dort avancierte der Abwehrspieler in seinem zweiten Jahr sogar zum Kapitän. „Trotzdem musste ich dann irgendwann feststellen, dass es nicht nach ganz oben gehen würde. Daraufhin habe ich mich entschieden, keine Zeit zu verplempern, um dann nicht irgendwann mit dreißig aufzuwachen und feststellen zu müssen, dass man nichts vorzuweisen hat“, erinnert sich Incilli.

Über seinen heutigen Trainer Ruess, der seinerzeit noch Kapitän beim FCM war, kam der Kontakt zu einer Immobilienfirma in Bergisch-Gladbach zustande, bei der Incilli eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann absolvierte. Gleichzeitig fing er an, für Monheim zu spielen. Gleich in der ersten Saison gelang der Sprung aus der Bezirksliga in die Landesliga, doch schon im nächsten Jahr mussten die Monheimer wieder runter. Wiederum zwei Jahre später verabschiedete sich Incilli mit dem zweiten Landesliga-Aufstieg gen Leverkusen.

Seither hat sich beim FCM viel getan und neben dem Aufstieg in die Oberliga hat auch die Mannschaft ihr Gesicht verändert. Abgesehen von Mittelfeldmann Philipp Hombach steht heute kein Spieler mehr im Kader, der vor drei Jahren bei seinem Abschied im Jahr 2016 mit dabei war.

Trotzdem will sich Incilli, der in der Zwischenzeit ein BWL-Studium abgeschlossen hat und bei einer großen Firma für Wirtschaftsberatung angestellt ist, gleich als Führungsspieler etablieren. „In meinem Alter und mit meiner fußballerischen Erfahrung sollte das der Anspruch sein“, erklärt Incilli und zieht dabei mit Monheims zweitem, erfahrenen Neuzugang Philip Lehnert an einem Strang. „Wir machen das von Tag eins an so und die Jungs erkennen das auch an.“

Auch seinem Trainer Dennis Ruess gefällt diese selbstbewusste Herangehensweise: „Aus dem jungen Burschen von damals ist inzwischen ein junger, gestandener Mann geworden.“