Jetzt schmeckt es endlich

Seit September hat die Mensa der Gesamtschule ein neues Konzept. Das kommt bei Schülern und Lehrern gut an. 250 essen jeden Tag gemeinsam.

Monheim. Es ist kurz nach 13.30 Uhr in der Peter-Ustinov-Gesamtschule. Langsam, aber sicher füllt sich die Mensa. Immer mehr Schüler laufen kreuz und quer durch die Gänge und sorgen für einen Geräuschpegel, der es locker mit jeder Bahnhofshalle aufnehmen könnte.

In der Schlange an der Essensausgabe steht Erik. Der Zehnjährige geht in die 5a und kommt seit Beginn seiner Gesamtschullaufbahn jeden Tag hier her. „Hier schmeckt es immer gut“, sagt er wenig später und beißt genüsslich in seine Pizza. Neben ihm sitzen Malte, Tim Lukas, Yannis, Ebru und Aleyna. Auch die strahlen bis über beide Ohren und freuen sich über ihre Pizzen.

Das war nicht immer so. Kein halbes Jahr ist es her, da glich die schuleigene Mensa der Peter-Ustinov-Gesamtschule einer verlassenen Gaststätte. Gerade einmal 40 bis 50 Schüler verloren sich über zwei Stunden in der großen Halle. Doch seitdem die seit rund einem Jahr aktive Schulleiterin Regina Lingel-Moses das Thema Essen zur Chefsache erklärt hat und im September die Struktur der Mensa umstellte, kommen jeden Tag rund 250 Schüler zum Mittagessen.

„Unser Erfolgskonzept besteht aus vier Komponenten“, sagt sie und zählt auf: eine bessere Qualität des Essens, die Begleitung der Schüler durch die Klassenlehrer, eine konsequente Einbeziehung aller beteiligten Gremien sowie eine elektronische Menüauswahl und Abrechnung.

Das freut besonders Rainer Franke, Vorsitzender der Elternvertretung. Für ihn „muss es in Zeiten der Ganztagsschulen selbstverständlich sein, dass die Schüler mittags etwas zu essen bekommen“. Leider seien Schüler und Eltern aber in der Vergangenheit mit den Bedingungen nicht zufrieden gewesen. „Aber das hat sich ja zum Glück geändert“, sagt er.

Einen Großteil dazu beigetragen hat auch Petra Gahmann — Lehrerin und gleichzeitig Leiterin des Mensaausschusses, der sich aus Schülern, Eltern und Lehrern zusammensetzt. Der Mensaausschuss hatte sich gegründet, um ein neues Konzept zu erarbeiten und dieses gemeinsam mit der Stadt, die einen Großteil der Finanzierung trägt, umzusetzen. „In unserer Gesellschaft ist das gemeinsame Essen immer mehr in den Hintergrund gerückt. Die Geselligkeit und ein gesundes Essen sind aber auch pädagogisch sinnvoll“, sagt Gahmann.

Das sehen die Eltern ähnlich: „Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass mein Sohn jeden Tag von seinem Klassenlehrer begleitet wird und etwas Gesundes zu Mittag bekommt“, sagt Gudrun Bongers, die gleichzeitig Mitglied der Schulpflegschaft ist.

Worte, die Schulleiterin Lingel-Moses gern hört. Durch all das Lob weiß sie, „dass wir auf dem richtigen Weg sind“ — allerdings noch lange nicht am Ende. Ihr Traum ist es, irgendwann auch Frühstück anzubieten. Dann würde die Mensa zu dem, was sie sein soll: ein angenehmer Lebensraum.