Der Offene Ganztag boomt
Schule: Fast 60 Prozent der Langenfelder Grundschüler sind mittlerweile in der Betreuung. Das vielfältige Angebot kommt immer besser bei den Eltern an.
Langenfeld. Darauf kann die Stadt stolz sein: Insgesamt fast 60 Prozent ihrer Grundschüler nehmen an den verschiedenen Betreuungsangeboten im Rahmen der Offenen Ganztagsschule (Ogata) teil. Darüber informierte Referatsleiterin Ute Piegeler nun die Mitglieder des Schulausschusses.
Zu Beginn des Schuljahres 2003/2004 hatten vier Grundschulen mit 264 Kindern damit begonnen. Zu Beginn des laufenden Schuljahres waren alle elf Grundschulen dabei, die Zahl der Teilnehmer hatte sich auf 743 erhöht und damit fast verdreifacht. Den Rekord hält die Grundschule Gieslenberg mit 165 Schülern, was einer Quote von 80 Prozent entspricht. Auch am Götscher Weg (85), an der Brüder-Grimm- und der Friedrich-Fröbel-Schule (jeweils 72) stößt das Angebot auf großen Zuspruch.
„Die Tendenz ist steigend“, sagte Piegeler. Immer mehr Eltern erkennen, dass hinter dem Begriff „Offene Ganztagsschule“ sehr viel mehr als bloße Betreuung der Kinder nach Schulschluss steckt. Es gibt eine große Palette an Wahlmöglichkeiten, mit denen das Ziel „fördern und fordern“ angepeilt wird.
So gibt es in Gieslenberg zweimal wöchentlich eine Projektwerkstatt — jeweils für Jungen und Mädchen getrennt. Die Kinder sind als Naturforscher unterwegs und in der Kreativwerkstatt wird ihnen unter anderem das Schreiben mit zehn Fingern auf dem Computer vermittelt.
Der Stadtsportverband, fast ausschließlich über die SGL, bietet in jeder Ogata eine Bewegungswerkstatt an, um das Bedürfnis der Kinder nach Spiel und Sport zu erfüllen. So stehen an den beiden Grundschulen Fröbelstraße Selbstverteidigung, Judo, Kinderturnen und Hallenfußball auf dem Programm. An der Paulus-Schule gibt es Karate, Bewegungs- und Ballspiele, in Gieslenberg neben Ballspielen und Bewegung ebenfalls noch den Kampfsport Karate.
Die Musikschule, die VHS, die Jugendkunstschule oder der Bibliotheksförderverein bringen sich neben vielen Lehrkräften, die zum Beispiel Mathematik oder Deutsch vermitteln, mit ein. Eines aber ist auch klar: Solche vielseitigen und umfangreichen Programme bis in den späten Nachmittag hinein können sich nur wohlhabende Gemeinden leisten.
Der Offene Ganztag in den Grundschulen schlägt mit 1,4 Millionen Euro zu Buche. Die Stadt stellt für das laufende Schuljahr 580 000 Euro zur Verfügung, 380 000 Euro kommen durch Elternbeiträge — gestaffelt von 0 bis 120 Euro monatlich — herein, 455 000 Euro schließlich gibt das Land als Zuschuss.
Vor dem Ogata-Bericht war vom Ausschuss nach einer erfolgreichen Darstellung des Projektes „Sicheres Klassenzimmer“ der Weiterführung des Projektes grünes Licht gegeben worden. Im Rahmen dieser Idee besucht der ehemalige Langenfelder Kripo-Chef Henning Rajewski als „Coach“ die Schulen und leistet dort wichtige Arbeit auf dem Gebiet der Gewaltprävention und der Klärung von Konflikten.