Jobmesse-Verein will weiterführendeSchulen noch stärker einbinden

„BOB plus“ fordert Schüler auf, Möglichkeiten der Messe zu nutzen.

Foto: Matzerath

Langenfeld/Monheim. Die alljährliche Berufsorientierungsbörse (BOB) in der Langenfelder Stadthalle soll mehr sein als ein Pflichtprogramm. Deshalb wollen die Organisatoren vom Verein „BOBplus“ nach Worten ihres Vorsitzenden Hans-Dieter Clauser stärker die weiterführenden Schulen einbinden. Zwar besuchen Langenfelder und Monheimer Jugendliche die Messe, bei der sich an einem Tag im Mai Ausbildungsbetriebe, Verbände und weitere Einrichtungen präsentieren. „Doch zu wenige nutzen die Chance für sich persönlich“, sagt Clauser. Anders als Hauptschüler seien vor allem Gymnasiasten kaum vorbereitet gewesen.

Bei dieser Erkenntnis stützt sich Clauser auf eine umfassende Befragung von Ausstellern und Besuchern durch das Institut Wupperfeld, deren Auswertung jetzt vorliegt. Danach gaben Aussteller der jüngsten BOB zwar in puncto Organisation und Gesamteindruck die Note 1,9, doch laut Ingo Wupperfeld beklagten viele von ihnen, dass der Andrang des Vormittags mit mehr als 2000 Besuchern nach Unterrichtsschluss abrupt abriss. „Am Nachmittag standen sich viele die Beine in den Bauch“ , merkte Clauser an.

Zumal nach Wupperfelds Angaben viele der befragten Schüler aus Langenfeld und Monheim den Andrang an manchen Ständen bemängelten. Gleichwohl waren auch die Schüler insgesamt mit der Messe zufrieden und gaben ihr im Schnitt die Note 2,9. Die BOB werde indes eher als Informationsangebot wahrgenommen. Wupperfeld: „Die Kontaktaufnahme zu Ausstellern war verhalten. Bewerbungsunterlagen wurden kaum mitgenommen.“

Doch genau das sei der Anspruch der BOB, sagt Clauser. Mit Blick auf die Organisation der nächsten Messe werde das Organisationsteam einerseits versuchen, den Andrang zu entzerren. „Die Monheimer Gesamtschule hatte durch einen Bustransfer die Besuchszeit bereits auf 13 bis 15 Uhr gelegt.“ Andererseits biete der BOB-Verein allen Schulen gratis vorbereitende Vorträge und Bewerbertrainings an.

Über ein in die jüngste BOB eingebettetes Azubi-Speed-Dating der IHK bestand Gelegenheit, sich Betrieben direkt vorzustellen. Mehrere Jugendliche wurden danach zur Vertiefung der Kontakte in die Firmen eingeladen. Doch hatten laut Wupperfeld auch etliche Schüler in den zehnminütigen Mini-Bewerbungsgesprächen keine Unterlagen dabei oder waren nachlässig gekleidet. Bürgermeister Frank Schneider bemerkte: „Ganz wichtig ist es, die vielen jugendlichen Flüchtlinge einzubinden. Das ist — trotz Mehrarbeit — auch eine große Chance.“ Das sieht nach eigenen Worten auch Clauser so. „Wir sprechen über dieses Thema im November bei einer Fachtagung.“