Jugendtreffen in Langenfeld: Acht Nationen an einem Tisch
35 junge Polen, Iren und Israelis lernen sich und Deutschland bei Vorträgen, in Museen und beim Wasserski besser kennen.
Langenfeld. Beim Abendbrot in der Rathauskantine herrscht so etwas wie geordnetes Chaos. 35 Jugendliche und ihre Betreuer sitzen an langen Tischen und schmausen, aus den Boxen dröhnt Musik.
Ein polnischer Kulturabend wird gefeiert, denn es ist der Auftaktabend des nunmehr elften internationalen Jugendtreffens - bereits das dritte, das in Langenfeld stattfindet.
"Ich finde es ganz toll", begeistert sich Vinciane. Die französische Jura-Studentin war zwar schon mehrmals in Deutschland, für eine Woche sogar bereits in Langenfeld bei einer Gastfamilie, aber diesmal ist es "richtig spannend, denn ich lerne ganz viele Leute unterschiedlichster Nationen kennen".
Abgesehen davon, dass die kontaktfreudige 19-Jährige sich über die neuen Freundschaften freut, die sich unter den insgesamt 35 Teilnehmern aus Polen, Israel, Italien, Frankreich, Irland, dem Kosovo, der Ukraine und der deutschen Partnerstadt Köthen ergeben, ist sie ebenso "fasziniert von dem Programm".
Das wiederum ist eine in akribischer Kleinarbeit von Harald Kutscher, Referatsleiter Organisation, und seinem Team entwickelt worden. "Ein halbes Jahr Vorbereitungszeit" habe es gedauert, so der Cheforganisator, der bereits die Vorgängertreffen maßgeblich geleitet hat, um eine interessante und abwechslungsreiche Mischung aus regionalen Eindrücken, markanten Industrie-Impressionen, kulturellen Glanzlichtern und Unterhaltung anzubieten.
Und um ein dauerhaftes Zeichen dieses dritten Treffens in Langenfeld zu setzen, wurde, wie auch bei den vorangegangenen Treffen, ein weiterer Baum gepflanzt. In dessen Geäst wehen Fähnchen der Partnerstädte.
Der Besuch im "Haus der Geschichte" in Bonn fand einheitlichen Anklang: In zwei Gruppen wurde die englischsprachige Führung - die wenigsten Teilnehmer sprechen wirklich gut deutsch - genossen, "das war sehr aufschlussreich und informativ", lautete das einvernehmliche Fazit dieser Exkursion.
Neben Vorträgen zu "Ausländerfeindlichkeit und Rassismus" oder einer Führung durch das Neanderthal Museum freut sich Vinciane ganz besonders auf den Besuch des Schokoladenmuseums ("die sollen da einen Schokoladenbrunnen haben") in Köln und das Wasserskilaufen.
Mitstreiterin Lauren (18), ebenfalls aus Langenfelds französischen Partnerstadt Senlis, hingegen fiebert dem Besuch im "Phantasialand" entgegen.
Und dann gibt es, um über Kultur und Gepflogenheiten zu informieren, Themenabende wie der polnische Kulturabend am Mittwoch. "Probiert unbedingt die Süßigkeiten", verweisen die polnischen Jugendlichen auf die leckeren Bonbons.
Was es beim italienischen oder kroatischen Abend leckeres zu essen geben wird, wurde nicht verraten. Beim deutschen Abend gibt es, allen sommerlichen Temperaturen zum Trotz, Sauerbraten mit Klößen und Rotkohl ebenso wie Kassler, Sauerkraut und Püree.