Karneval: Positive Bilanz
40 000 Menschen feierten ausgelassen beim Rosenmontagszug. Die Stimmung war friedlich.
Langenfeld/Monheim. Gut 40 000 Zuschauer verfolgten nach polizeilicher Schätzung den Rosenmontagszug in Monheim. „Wegen des angekündigten Regens und der Orkanwarnungen war der Zug verhaltener besucht als etwa 2012, als die Stadt mit 70 000 Menschen überfüllt war“, sagt Lars van der Bijl, Sprecher der Gromoka. Weil wegen der Kanalbauarbeiten auf der Turmstraße der Zugweg um gut einen Kilometer verkürzt war, hätten sich die Menschenmassen anders verteilt. War früher die Alte Schulstraße die Hauptachse des Frohsinns , so könne die Krischerstraße nach ihrem Umbau zum Boulevard jetzt dreimal so viele Menschen aufnehmen wie bisher. „Der Blick auf die Massen hatte schon fast Kö-Charakter“, schwärmt van der Bijl. Er ist froh, dass die Karnevalsvereine genügend Feingefühl besessen haben, das Thema Moscheen nicht aufzurufen. „Diesbezüglich gibt es hier auch keinen gesellschaftlichen Konsens wie etwa bei der Beurteilung von Donald Trump, die Gefahr danebenzuliegen ist recht groß.“
Die Polizei spricht von einer friedlichen Veranstaltung. Am Rande des Zuges habe es vier Körperverletzungsdelikte und drei Ingewahrsamnahmen gegeben, außerdem wurden neun Platzverweise ausgesprochen, berichtet eine Sprecherin der Kreispolizei. Heute beginnt der Vorverkauf für die Damensitzung 2018, ein Großteil der Karten ist bereits von den Gromoka-Mitgliedern vereinnahmt worden. Im Rückblick auf die Sitzungen bedauert van der Bijl. dass die Prunksitzung der Gromoka längst nicht so gut besucht ist wie die ausverkaufte Damen- und die Herrensitzung. „So früh im Januar fällt es den Menschen wohl schwer, von der besinnlichen Weihnachtsstimmung auf Vollgas-Feiern umzuschalten.“ Dabei habe die Prunksitzung immer einen eher festlichen Charakter.
„Der Trend gehe eher weg von langen Sitzungen. Die Leute wollen nur noch Party machen“, hat Helmut Schoos, Vorsitzender des Festkomitees Langenfelder Karneval, beobachtet. Selbst gute Redner vermochten es kaum mehr, die Leute zum aufmerksamen Zuhören zu bringen. Die Bands aber seien bei den maximal 500 Gästen, die die Langenfelder Hallen zulassen, schwieriger zu finanzieren. Anfragen von Zeltverleihern habe man aber bisher konsequent abgewiesen, weil man dann den Vereinen und Kneipen die Besucher abziehen würde. „Wir sind mit der Stadthalle bisher gut gefahren“, so Schoos. Ihn ärgert, dass jedes Jahr der eigentliche Zweck des Zuges (ca. 35 000 Besucher), nämlich ausgelassen zu feiern, von einigen Gewalttaten oder Schlägereien getrübt wird.